Filme auf | Videoband 1124Märchen für Erwachsene |
Stand: 03.03.2005 Zum Bandende |
francais deutsch |
Alice, ein junges Mädchen, kann sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden und beschließt, einen der Bewerber zu ermorden. Doch damit beginnt erst die eigentliche Geschichte ... - In einer gewagten Mischung aus Krimi und Märchen erzählt Regisseur François Ozon eine atmosphärisch dichte Gangsterfabel.
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Alice ist eigentlich fest mit Luc zusammen, fühlt sich aber trotzdem unwiderstehlich zu ihrem Mitschüler Saïd hingezogen. Diese Anziehung macht ihr solche Angst, dass sie sich entschließt, Saïd umzubringen. Luc, ein unscheinbarer Typ, lässt sich von Alice, aber auch angestachelt von seiner Eifersucht, zum Mord überreden. Für Alice ist der Mord an dem virilen Saïd ein Ersatz für die Leidenschaft, die sie nicht auszuleben wagt. Nach der kaltblütigen Tat nimmt die Geschichte ihren Lauf: Die zwei Jugendlichen vergraben in einem Wald Saïds Leiche und geraten dort in die Fänge eines Riesen, der sie in einen Keller sperrt. Ihm ausgeliefert, stolpern sie von einer grotesken Situation in die nächste. Luc entdeckt durch den Riesen seine eigene Sexualität, während Alice neben der wieder ausgegrabenen Leiche von Saïd in dem Kellerloch ausharrt. Eines nachts gelingt den beiden die Flucht, doch die Polizei ist ihnen auf den Fersen ...
Alice Natacha Régnier
Luc Jérémie Rénier
Der Riese Miki Manojlovic
Saïd Salim Kechiouche
Karim Yasmine Belmadi
Regie: François Ozon
François Ozon ("8 Frauen"; "Swimming Pool"; "5 x 2") schildert in seinem ungewöhnlichen Kriminaldrama, wie ein jugendliches Liebespaar in einen komplexen Zyklus von Sexualität und Gewalt gerät. Die abenteuerliche Geschichte ist mit Zitaten und Zeichen aus der Märchenwelt, insbesondere "Hänsel und Gretel", verwoben und gewinnt dadurch eine fast unwirkliche Qualität.
(französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln)
Regie: François Ozon (8 Frauen) F/J 1999
deutsch |
Zwei Kinder werden von ihrer Stiefmutter in Polen ausgesetzt. Während ihr Vater bei seiner verzweifelten Suche verkennt, welche Rolle seine Frau in dem Drama spielt, gerät diese in einen Strudel von Lügen. - Mit seiner modernen, naturalistischen Version des Märchens "Hänsel und Gretel" ist Christoph Hochhäusler ein herausragendes Debüt gelungen.
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Sylvia Mattis lebt mit ihrem Mann Josef und ihren beiden Stiefkindern, dem siebenjährigen Konstantin und der achtjährigen Lea, in einer Neubausiedlung in der ostdeutschen Provinz. Sylvia kommt mit der Rolle als Hausfrau und Mutter nicht zurecht. Bei einer Einkaufsfahrt nach Polen verliert sie die Nerven und wirft die Kinder im polnischen Niemandsland aus dem Auto. Als sie Lea und Konstantin wieder aufsammeln will, sind sie verschwunden. Nach einer panischen und doch flüchtigen Suche fährt Sylvia besorgt und zugleich erleichtert nach Hause. In der trotzigen Überzeugung, auch ohne Sylvia auszukommen, machen sich die Kinder allein auf den Weg und verirren sich in der märchenhaften Landschaft. Erst bei Einbruch der Nacht nimmt sich Kuba Lubinski ihrer an. Josef glaubt an eine Entführung und schreibt eine Belohnung aus. Tatsächlich meldet sich daraufhin Lubinski, und sie vereinbaren eine Geldübergabe. Sofort machen sich Josef und Sylvia auf den Weg zum Treffpunkt. Sylvia hat längst alle Gelegenheiten verpasst, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen. Lubinski, der das Vertrauen von Lea und Konstantin verloren hat, sperrt sie in seinen Wagen und fährt in Richtung Westen. Zwischen ihm und den Kindern, die ihrem "Entführer" entkommen wollen, entsteht ein zäher Kampf.
"Milchwald" überträgt das Märchen "Hänsel und Gretel" in die Gegenwart und verzichtet auf jegliches Pathos. Mit naturalistischer Objektivität entspinnt sich eine fatale Verkettung von Ereignissen, die ihren Ursprung in dem Mikrokosmos Familie haben. "Die Familie ist die Keimzelle des Terrors", so Christoph Hochhäusler über seine Interpretation des Grimmschen Stoffes. Der talentierte Nachwuchsregisseur, geboren 1972, studierte von 1996 bis 2002 an der Hochschule für Fernsehen und Film München. "Milchwald" war nach seiner Premiere im Internationalen Forum des Jungen Films der 53. Berlinale 2003 auf zahlreichen internationalen Filmfestivals zu sehen und ist Christoph Hochhäuslers erster abendfüllender Spielfilm.
Sylvia Mattis Judith Engel
Josef Mattis Horst Günter Marx
Kuba Lubinski Miroslaw Baka
Lea Mattis Sophie Charlotte Conrad
Konstantin Mattis Leonard Bruckmann
Regie: Christoph Hochhäusler D 2003
deutsch |
1977 schuf der Kinderpsychologe Bruno Bettelheim mit seinem Werk "Kinder brauchen Märchen" einen Meilenstein der psychoanalytischen Literatur. Heute ist deutlicher denn je: Auch und gerade Erwachsene brauchen Märchen. Trotz Postmoderne und der These, dass die "großen Erzählungen" an ein Ende gekommen seien, besteht das Verlangen nach Märchen ungebrochen weiter - sei es im Kino und in der Literatur, in der Politik oder in der Gesellschaft.
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Eine regelrechte Kulturindustrie bedient dieses Bedürfnis auf vielfältige Weise. Ob Fantasy-Literatur, Comics, Mangas, Animés oder Spielfilme - alle arbeiten mit Elementen des Märchens. Auch Fernsehformate wie TV-Soaps, Telenovelas und Talkshows bedienen sich der Strukturen und Elemente von Märchen. "delta" untersucht dieses Phänomen und zeigt die Grundformen und Strukturen von Märchen.
Mit Prof. Dr. em. Heinz Rölleke, Märchenforscher Prof. Dr. Brigitte Boothe, Psychologin André Georgi, Drehbuchautor Erstausstrahlung
D 2005
Videobandbelegung Band 1124 VHS-PAL/Secam
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