Band 918: Film 1 ZDF Sa, 22.02.2003 01:05 110/110 Min.
deutsch
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iFN: 861
Thema: 3. Reich
Hanussen
Drama
In den 20er und 30er Jahren macht der Varieté-Illusionist Hanussen (Klaus Maria Brandauer) von sich reden. Er feiert wahre Triumphe mit seiner Kunst und sagt sogar den Reichstagsbrand voraus.
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Hanussen: Klaus Maria Brandauer
Dr. Bettelheim: Erland Josephson
Propagandachef: Walter Schmidinger
Valery de la Mer: Grazyna Szapolowska
Wally: Adriana Biedrzynska
Graf Trantow-Waldbach: György Cserhalmi
Schwester Betty: Ildikó Bánsági
Nowotny: Károly Eperjes
Dagma: Colette Pilz-Warren
Als Zugführer Klaus Schneider (Klaus Maria Brandauer) während des Ersten Weltkrieges mit Kopfverletzungen in ein Lazarett eingeliefert wird, entdeckt der ihn behandelnde Arzt, Major Dr. Bettelheim (Erland Josephson), an ihm übersinnliche Fähigkeiten. Als er ihn später als Psychiater an seine Klinik holen möchte, lehnt Schneider ab, denn er hat für sein Leben anderes vor. Seine Karriere als Hellseher und Magier beginnt, als er Hauptmann Nowotny (Károly Eperjes) wiedertrifft, der während des Krieges ein Fronttheater betrieben hatte. Schneider nimmt den Künstlernamen Eric Jan Hanussen an und wird über Nacht berühmt, als er in Wien den Untergang eines Ozeandampfers voraussagt. Bald ist er ein vielgefragter Star, bis er wegen Hochstapelei verhaftet wird. In einem spektakulären Prozess demonstriert er seine hypnotischen Fähigkeiten und wird freigesprochen. Nun scheint nichts mehr seinem Erfolg im Wege zu stehen. Mit seiner Geliebten Wally (Adriana Biedrzynska) und Nowotny zieht er nach Berlin, um die Metropole zu erobern. Hanussen verkehrt jetzt in den "besten" Kreisen, und obwohl er immer wieder beteuert, sich nicht für Politik zu interessieren, kann er sich dem Sog der politischen Ereignisse nicht entziehen. Als er den Wahlsieg Hitlers voraussieht, trennt sich sein langjähriger Freund Nowotny von ihm, und Wally macht ihm schwere Vorwürfe. Er aber rechtfertigt sich, er habe Hitler nicht gelobt und nicht empfohlen, er habe nur die Wahrheit aussprechen müssen . Für die Nazis wird der berühmte und parteilose Hellseher jedenfalls zu einer wichtigen Figur. Hanussen avanciert zum Propheten Hitlers und lässt sich zunächst auch nicht dadurch irritieren, dass sein jüdischer Freund Bettelheim in Schwierigkeiten kommt, Buchverbrennungen stattfinden, seine Freunde und Kollegen emigrieren und Staatsrat Rattinger ermordet wird. Als er den Reichstagsbrand jedoch voraussagt, wird er vom Propheten Hitlers zum unliebsamen Mitwisser. Ein SA-Mann lässt Hanussen aus der "Scala" holen und ihn verschleppen. In einem Waldstück lassen ihn die Entführer aussteigen und befehlen ihm zu fliehen. Eine Salve von Schüssen setzt seinem Leben ein Ende.
Nach "Mephisto" (1981) und "Oberst Redl" (1984) zeigen Regisseur Istv n Szab und der Titelheld Klaus Maria Brandauer mit dem Porträt "Hanussen" zum dritten Mal einen Film um ein menschliches Schicksal in den Zeiten großer politischer Umwälzungen. Genial interpretiert Brandauer die Figur des Hanussen, eines Mannes zwischen Streben nach Macht und Moral, zwischen Politik und Mystik. Er ist der berühmte Hellseher im vergnügungssüchtigen Berlin der beginnenden dreißiger Jahre. Ruhm und Geld sind seine beiden großen Verführer, und er scheitert schließlich an seiner Selbstüberschätzung, an seinen Machtspielen und an seinem Ehrgeiz.
Der ungarische Regisseur Szab hat sich mit dem österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer auf eindringliche Weise mit der "Verführbarkeit von Künstlern und Intellektuellen durch die politische Macht" (Szab ) auseinander gesetzt und ein packend gespieltes und fotografiertes zeitgeschichtliches Drama geschaffen. Zuletzt war in unseren Kinos sein Film "Ein Hauch von Sonnenschein" zu sehen.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Regie: István Szabó (Mephisto) BRD/UNG 1988
Band 918: Film 2 BR Sa, 10.01.2004 21:45 105/106 Min.
deutsch
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iFN: 2929
Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday
Liebesdrama
In den 30er Jahren tummeln sich im Restaurant Szabó in Budapest illustre Gestalten, die nicht nur wegen des guten Essens, sondern auch wegen der schönen Bedienung Ilona hierher kommen. Ilona ist die Freundin des jüdischen Inhabers László Szabó. Als ein neuer Pianist zwecks Unterhaltung der Gäste eingestellt wird, verliebt sich Ilona schnell in den Künstler. Um seine Freundin nicht zu verlieren, stimmt László einer Dreiecksbeziehung zu. Doch auch der deutsche Hans Eberhard Wieck verliebt sich in die Schöne, wird aber abgewiesen. Jahre später kommt Wieck nach Budapest zurück - als SS-Mann...
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Einige Szenen dieses Nazi-Dramas sind durchaus gelungen, andere bewegen sich hart an der Grenze zur unfreiwilligen Komik. Außerdem wird hier so getan, als wenn es in Ungarn abgesehen von den Deutschen keine Nazis gegeben hätte. Da scheint jemand in Geschichte nicht aufgepasst zu haben. Interessant: Ben Beckers leiblicher Vater Rolf ist in der Rolle des gealterten Geschäftsmannes zu sehen
Drama, Deutschland, Ungarn 1999, Regie: Rolf Schübel, Buch: Rolf Schübel, Ruth Thoma, Kamera: Edward Klosinski, Musik: Detlef Friedrich Petersen, Rezsö Seress, Produzent: Kerstin Ramcke, Richard Schöps, Aron Sipos. Mit: Joachim Król, Erika Marozsán, Stefano Dionisi, Ben Becker, Sebastian Koch, László Imre Kish, Wanja Mues, Dorka Gryluss, Ulrike Grote, András Bálint, Rolf Becker, Ilse Zielstorff, Tibor Kenderesi, Anna Rackevei, Michael Gampe, Karl Fischer, Markus Hering, Ernst Kahl, Jörg Gillner, Denis Moschitto, Werner Brehm, Ferenc Bacs, Stefan Weinert, Veit Stübner, Semmy Stumpp.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Regie: Rolf Schübel (Eine öffentliche Affäre) D/UNG 1999
Videobandbelegung Band 918 VHS-PAL/Secam
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