Person: | Klaus Maria Brandauer |
Stand: 11.05.2004 Zum Seitenende |
Er zählt zu den wenigen deutschsprachigen Schauspielern, die es zu internationalem Ruhm gebracht haben.
"Auf zwei Dinge kann ich um nichts in der Welt verzichten: auf meinen Heimatort Altaussee und auf die Bühne des Wiener Burgtheaters". Am Theater in der Josefstadt spielte Klaus Maria Brandauer 1970 in der letzten Regiearbeit Fritz Kortners, Lessings "Emilia Galotti", und avancierte in den 70er Jahren zu einem der bekanntesten Bühnenschauspieler im deutschsprachigen Raum.
Nach seinem Abitur besuchte der junge Brandauer zunächst die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Stuttgart. Sein Schauspieldebüt gab er 1963 am Landestheater Württemberg-Hohenzollern in Tübingen. Nach weiteren Engagements, unter anderem in Düsseldorf und Zürich, wurde er 1971 Mitglied auf Lebenszeit beim Wiener Burgtheater ("Burgschauspieler"). Von Anfang an spielte Brandauer nicht nur am Theater, er führte auch Regie. Zu seinem Repertoire zählen Stücke von Shakespeare, Beckett, Schnitzler und Grillparzer. Seit Ende der 60er Jahre spielte er viele seiner Rollen auch in TV-Adaptionen der Stücke. Außerdem sah man ihn in Fernsehserien - weit über die Grenzen des deutschen Sprachraumes hinaus - auch in Italien und Frankreich.
Sein Kinodebüt war der wirre Agententhriller "Top Secret" (1971) von Lee H. Katzin. Nach vielen weiteren TV-Rollen in "Was Ihr wollt" (1972), "Kabale und Liebe" (1976) oder "Die Bräute des Kurt Roidl" (1978) gelang ihm Anfang der 80er Jahre der große internationale Durchbruch. In István Szabós mit einem Oscar gekrönten "Mephisto", der Verfilmung von Klaus Manns Schlüsselroman über die Karriere von Gustaf Gründgens, spielte er die Hauptrolle. Mit seiner intensiven Darstellung des Henrik Höfgen brachte er sich nachhaltig ins Bewußtsein der internationalen Filmszene. Nun blieben auch Angebote aus Hollywood nicht aus.
An der Seite von Sean Connery spielte er in "Sag niemals nie" (1982), dem Remake von "Feuerball" (1965), den weltbedrohenden Bösewicht. Regie führte Irvin Kershner. Zurück in Europa, stand Brandauer - wieder für István Szabó - in "Oberst Redl" (1985) vor der Kamera. Für seine Darstellung der Titelrolle erhielt er das Filmband in Gold. Für den polnischen Regisseur Jerzy Skolimowski stand er 1985 wieder in den USA vor der Kamera: "Das Feuerschiff" nach dem Roman von Siegfried Lenz. Dem folgte Sydney Pollacks "Jenseits von Afrika" (1986), für den Brandauer eine Oscar-Nominierung erhielt.
Danach entstanden "Streets of Gold" (USA 1986, ein Boxerfilm, der keinen großen Eindruck hinterließ), "Brennendes Geheimnis" (1988, mit Faye Dunaway) und eine weitere dämonische Rolle unter Szabó, "Hanussen" (1988). Mit "Georg Elser - Einer aus Deutschland" gab Brandauer 1989 sein Regiedebüt beim Film. Danach sah man ihn in dem zweiteiligen "La Révolution Française" (1989), nachdem er bereits 1986 in Bernhard Wickis "Das Spinnennetz" zu bewundern war. In "Das Russland-Haus" (1990, Regie: Fred Schepisi) spielte er erneut an der Seite von Sean Connery. Dem folgten die Jack-London-Verfilmung "Wolfsblut" (1990) von "Grease"-Regisseur Randal Kleiser und "Colette" (1991). Im Zeichentrickfilm "Felidae" (1994) übernahm er eine Sprechrolle.
Mit einer zweiten Regie-Arbeit, "Mario und der Zauberer" (1994) nach einer Novelle von Thomas Mann, konnte Brandauer nicht überzeugen. Zu bildungsbürgerlich betulich, zu eitel in den ganz auf den großen Mimen zugeschnittenen Szenen geriet die steife Literaturverfilmung. 1998 stand er für den französischen Film "Rembrandt" vor der Kamera, 1999 folgte mit "Die Wand" eine weitere Regie-Arbeit und ein Jahr später spielte er in der modernen Variante "Jedermanns Fest" seine geliebte Rolle auch auf der Leinwand. 2003 tauchte er in dem Film "Poem" auf, spielte die Hauptrolle in dem hervorragenden TV-Drama "Im Visier des Bösen" und man sah ihn in "Zwischen Fremden" (2003).
Klaus Maria Brandauer war mit der am 13. November 1992 verstorbenen Regisseurin Karin Brandauer verheiratet.
Filmographie bei IMDB:
german.imdb.com/name/nm0001970
Aufnahme: | Sa, 22.02.2003 01:05 ZDF 110/110 Min. |
Träger: | Videoband 918 |
Regie: | István Szabó BRD/UNG 1988 |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Drama |
In den 20er und 30er Jahren macht der Varieté-Illusionist Hanussen (Klaus Maria Brandauer) von sich reden. Er feiert wahre Triumphe mit seiner Kunst und sagt sogar den Reichstagsbrand voraus.
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Aufnahme: | ARD 90 Min. |
Regie: | Giacomo Battiato D/IT/F 2003 |
Serie: | Mehrteiler: Im Visier des Bösen |
Typ/Genre: | TV-Drama |
Klaus Maria Brandauer - 60. Geburtstag (22.6.1943)
Zweiteiliger Spielfilm Deutschland/Italien/Frankreich 2003 |
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Aufnahme: | Do, 03.07.2003 21:00 ARD 90/87 Min. |
Träger: | Videoband 979 |
Regie: | Giacomo Battiato D/IT/F 2003 |
Serie: | Mehrteiler: Im Visier des Bösen (1/2) |
Typ/Genre: | TV-Drama |
Der Philosophieprofessor Gregor Lämmle wird 1942 von den Nazis gezwungen, die Résistance-Kämpferin Maria von Gall aufzuspüren. Maria war nicht nur seine Schülerin, sondern auch seine große unerfüllte Liebe. Sie kennt die Zugangscodes zu Schweizer Geheimkonten, auf denen Millionen liegen. Mit dem Geld sollen verfolgte Juden vor den Nazis gerettet werden. Als Lämmle Maria in die Enge treibt, lernt ihr elfjähriger Sohn Thomas - ein großes Schachtalent mit phänomenalem Gedächtnis - die Zahlenkombinationen auswendig, um sie in die Schweiz zu retten. Doch Lämmle ist ebenfalls ein Meister des königlichen Spiels, es kommt zu einer Partie auf Leben und Tod. "Im Visier des Bösen, 1. Teil" ist eine packend inszenierte Romanverfilmung mit Klaus Maria Brandauer in einer Paraderolle. Teil 2 folgt nach den "Tagesthemen" im Anschluss.
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Aufnahme: | Do, 03.07.2003 23:00 ARD 90/89 Min. |
Träger: | Videoband 979 |
Regie: | Giacomo Battiato D/IT/F 2003 |
Serie: | Mehrteiler: Im Visier des Bösen (2/2) |
Typ/Genre: | TV-Drama |
Der Philosophieprofessor Gregor Lämmle wird 1942 von den Nazis gezwungen, die Résistance-Kämpferin Maria von Gall aufzuspüren. Maria war nicht nur seine Schülerin, sondern auch seine große unerfüllte Liebe. Sie kennt die Zugangscodes zu Schweizer Geheimkonten, auf denen Millionen liegen. Mit dem Geld sollen verfolgte Juden vor den Nazis gerettet werden. Als Lämmle Maria in die Enge treibt, lernt ihr elfjähriger Sohn Thomas - ein großes Schachtalent mit phänomenalem Gedächtnis - die Zahlenkombinationen auswendig, um sie in die Schweiz zu retten. Doch Lämmle ist ebenfalls ein Meister des königlichen Spiels, es kommt zu einer Partie auf Leben und Tod. "Im Visier des Bösen, 1. Teil" ist eine packend inszenierte Romanverfilmung mit Klaus Maria Brandauer in einer Paraderolle. Teil 2 folgt nach den "Tagesthemen" im Anschluss.
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Aufnahme: | Mo, 26.04.2004 00:25 ARTE ( ZDF © ) 140/139 Min. |
Träger: | Videoband 1048 |
Regie: | István Szabó D/UNG/Ö 1980 |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Drama |
Der Schauspieler Hendrik Höfgen ist extrem ehrgeizig. Durch die Heirat mit der Tochter eines berühmten Schriftstellers gelingt ihm der Eintritt in die höhere Gesellschaft der Weimarer Republik. Er erobert die Bühnen der Reichshauptstadt und spielt seine Traumrolle, den Mephisto in Goethes "Faust". Die Nazis schließlich machen ihn zu "ihrem" Star. Unter der Protektion höchster Politiker steigt Höfgen zum Intendanten des Staatstheaters auf. Doch sie lassen ihn spüren, wer im Besitz der Macht ist.
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Klaus Maria Brandauer
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