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Eva Mattes

Stand: 25.09.2002
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* 14.12.1954  in Tegernsee/Oberbayern    

Schauspielerin

Alles andere als grazil und sanft, ist Eva Mattes prädestiniert für handfeste Frauentypen, die mitten im Leben stehen und wohlvertraut sind mit Problemen – den eigenen und denen der anderen. Unter Michael Verhoeven, Reinhard Hauff und Rainer Werner Fassbinder avanciert die Tochter des Dirigenten Willy Mattes und der Schauspielerin Margit Symo in den 70er Jahren zu einer der wichtigsten Darstellerinnen des Neuen Deutschen Films.

Mit zehn Jahren spielte Eva Mattes ihre erste Rolle im "Dr. med. Hiob Prätorius" (1964). Als Schülerin arbeitete sie danach als Synchronsprecherin in bekannten Kinderserien: "Lassie", "Pippi Langstrumpf" und "David Copperfield". Noch bevor sie 1972 ans Schauspielhaus Hamburg kam, übernahm Eva Mattes Rollen in Verhoevens Antikriegsfilm "o.k." (1970) und Reinhard Hauffs Heimat-Melodram "Mathias Kneissl" (1971). Für beide Filme gab es einen Bundesfilmpreis, ebenso für die Fassbinder-Filme "Die bitteren Tränen der Petra Kant" (1973) und "Wildwechsel" (1973). Nach Rollen in zwei Thrillern von Roland Klick ("Supermarkt", 1973) und von Denis Héroux ("Die Hinrichtung", 1975), spielt sie in Werner Herzogs "Stroszek" (1976) die Lebensgefährtin des Außenseiters Bruno S.

Neben Klaus Kinski überzeugt sie einmal mehr unter Herzogs Regie als die Marie in der Büchner- Verfilmung "Woyzeck" (1979). Eva Mattes wird dafür als beste Nebendarstellerin in Cannes ausgezeichnet. 1979 übernimmt sie die Hauptrolle in Helma Sanders-Brahms' Drama "Deutschland, bleiche Mutter". Mattes spielt eine junge Frau, die während der Nazi-Herrschaft heiratet und sich im Krieg allein durchschlagen muß.

Ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere wird die Rolle der aufopferungsvollen Haushälterin des sterbenden Schriftstellers Marcel Proust in Percy Adlons Psychogramm "Céleste" (1981). Es folgt Bernward Wembers schlagzeilenträchtige Agitation "Vergiftet oder arbeitslos" (1982). Bleibenden Eindruck hinterließ ihre Hauptrolle in Radu Gabreas Künstlerstudie "Ein Mann wie Eva" (1983), die sich an die Person des kurz zuvor verstorbenen Rainer Werner Fassbinder anlehnt.

In Christel Buschmanns Frauenfilm "Auf immer und ewig" (1985) spielt Mattes eine todkranke Mutter, die die Beziehung zu ihrem Mann, von dem sie seit neun Jahren getrennt ist, noch einmal aufleben läßt. In Bernward Wembers "Elektro-Lähmung – Ein Film gegen die Ohnmacht" (1989) ist Mattes eine energische Aktivistin, die gegen die Strom-Mafia zu Felde zieht. Es folgen kleinere Rollen in Kai Wessels "Das Sommeralbum" (1991) und Margarethe von Trottas "Das Versprechen" (1994).

In "Schlafes Bruder" (1995) von Joseph Vilsmaier spielt sie Nulfin, die Mutter der Hauptfigur Elias. 1997 entstand der TV-Film "Schrei nach Liebe" (Regie: Matti Geschonnek) mit Jürgen Prochnow. 1998 war sie in der gefloppten deutschen Beziehungskomödie "Widows" (Regie: Sherry Horman) neben Heino Ferch, Katja Flint, Ornella Muti und Uwe Ochsenknecht, sowie in Didi Danquarts sehenswerten Heimatdrama "Viehjud Levi" zu sehen. 1999 folgte Werner Herzogs Klaus-Kinski-Hommage "Mein liebster Feind" und in "Tarzan" war ihre Stimme zu hören.

2000 spielte sie in Jean-Jacques Annauds Großproduktion "Duell - Enemy at the Gates", in dem TV-Film "Himmlische Helden", in der Doku "Otomo" und dem Road-Movie "Salamander", in der Kinokomödie "Das Sams" (2001) sowie in "Suck My Dick" (2001).

Bild 2: Eva Mattes, Gewinnerin des Deutschen Filmpreises 2002 in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" im Kinder- und Jugendfim "Das Sams". (Copyright: Askania Media/Achim Zylla.)

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


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