Person: | Eva Mattes |
Stand: 25.09.2002 Zum Seitenende |
Alles andere als grazil und sanft, ist Eva Mattes prädestiniert für handfeste Frauentypen, die mitten im Leben stehen und wohlvertraut sind mit Problemen – den eigenen und denen der anderen. Unter Michael Verhoeven, Reinhard Hauff und Rainer Werner Fassbinder avanciert die Tochter des Dirigenten Willy Mattes und der Schauspielerin Margit Symo in den 70er Jahren zu einer der wichtigsten Darstellerinnen des Neuen Deutschen Films.
Mit zehn Jahren spielte Eva Mattes ihre erste Rolle im "Dr. med. Hiob Prätorius" (1964). Als Schülerin arbeitete sie danach als Synchronsprecherin in bekannten Kinderserien: "Lassie", "Pippi Langstrumpf" und "David Copperfield". Noch bevor sie 1972 ans Schauspielhaus Hamburg kam, übernahm Eva Mattes Rollen in Verhoevens Antikriegsfilm "o.k." (1970) und Reinhard Hauffs Heimat-Melodram "Mathias Kneissl" (1971). Für beide Filme gab es einen Bundesfilmpreis, ebenso für die Fassbinder-Filme "Die bitteren Tränen der Petra Kant" (1973) und "Wildwechsel" (1973). Nach Rollen in zwei Thrillern von Roland Klick ("Supermarkt", 1973) und von Denis Héroux ("Die Hinrichtung", 1975), spielt sie in Werner Herzogs "Stroszek" (1976) die Lebensgefährtin des Außenseiters Bruno S.
Neben Klaus Kinski überzeugt sie einmal mehr unter Herzogs Regie als die Marie in der Büchner- Verfilmung "Woyzeck" (1979). Eva Mattes wird dafür als beste Nebendarstellerin in Cannes ausgezeichnet. 1979 übernimmt sie die Hauptrolle in Helma Sanders-Brahms' Drama "Deutschland, bleiche Mutter". Mattes spielt eine junge Frau, die während der Nazi-Herrschaft heiratet und sich im Krieg allein durchschlagen muß.
Ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere wird die Rolle der aufopferungsvollen Haushälterin des sterbenden Schriftstellers Marcel Proust in Percy Adlons Psychogramm "Céleste" (1981). Es folgt Bernward Wembers schlagzeilenträchtige Agitation "Vergiftet oder arbeitslos" (1982). Bleibenden Eindruck hinterließ ihre Hauptrolle in Radu Gabreas Künstlerstudie "Ein Mann wie Eva" (1983), die sich an die Person des kurz zuvor verstorbenen Rainer Werner Fassbinder anlehnt.
In Christel Buschmanns Frauenfilm "Auf immer und ewig" (1985) spielt Mattes eine todkranke Mutter, die die Beziehung zu ihrem Mann, von dem sie seit neun Jahren getrennt ist, noch einmal aufleben läßt. In Bernward Wembers "Elektro-Lähmung – Ein Film gegen die Ohnmacht" (1989) ist Mattes eine energische Aktivistin, die gegen die Strom-Mafia zu Felde zieht. Es folgen kleinere Rollen in Kai Wessels "Das Sommeralbum" (1991) und Margarethe von Trottas "Das Versprechen" (1994).
In "Schlafes Bruder" (1995) von Joseph Vilsmaier spielt sie Nulfin, die Mutter der Hauptfigur Elias. 1997 entstand der TV-Film "Schrei nach Liebe" (Regie: Matti Geschonnek) mit Jürgen Prochnow. 1998 war sie in der gefloppten deutschen Beziehungskomödie "Widows" (Regie: Sherry Horman) neben Heino Ferch, Katja Flint, Ornella Muti und Uwe Ochsenknecht, sowie in Didi Danquarts sehenswerten Heimatdrama "Viehjud Levi" zu sehen. 1999 folgte Werner Herzogs Klaus-Kinski-Hommage "Mein liebster Feind" und in "Tarzan" war ihre Stimme zu hören.
2000 spielte sie in Jean-Jacques Annauds Großproduktion "Duell - Enemy at the Gates", in dem TV-Film "Himmlische Helden", in der Doku "Otomo" und dem Road-Movie "Salamander", in der Kinokomödie "Das Sams" (2001) sowie in "Suck My Dick" (2001).
Bild 2: Eva Mattes, Gewinnerin des Deutschen Filmpreises 2002 in der Kategorie "Beste Nebendarstellerin" im Kinder- und Jugendfim "Das Sams". (Copyright: Askania Media/Achim Zylla.)
Aufnahme: | Mi, 07.08.2002 22:55 ARTE 90/86 Min. |
Träger: | Videoband 430 |
Regie: | Radu Gabrea BRD 1984 |
Typ/Genre: | Drama |
Eine heruntergekommene Villa im Regen. Zwischen Dekorationstrümmern und Müll arbeitet ein Filmteam unter der Leitung eines ebenso egozentrischen wie komplexbeladenen Regisseurs an der Verfilmung von Verdis Oper "Kameliendame". Die Arbeit, die alle verbindet, lebt aus einem Dschungel von Leidenschaft und
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Aufnahme: | So, 31.05.1998 20:15 3sat 105 Min. |
Träger: | Videoband 151 |
Regie: | Josef Vilsmaier BRD 1988 |
Die Lebensgeschichte der niederbayerischen Bäuerin Anna Wimschneider.
Bewegender Film vor sozialhistorischem Hintergrund. |
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Aufnahme: | Fr, 31.05.2002 00:15 Vox 135/135 Min. |
Träger: | Videoband 745 |
Regie: | Rainer Werner Fassbinder BRD 1978 |
Typ/Genre: | Gesellschaftsdrama |
Frankfurt im Sommer 1978. Elvira Weishaupt, Transsexuelle, wird von ihrem Liebhaber verlassen, von ihrer Freundin verraten, von ihrem alten Freund abgewiesen. Auch die Frau, mit der Elvira vor ihrer Operation als Mann verheiratet war, will nichts mehr von ihr wissen. Elvira hält dem Druck nicht mehr stand.
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Aufnahme: | Fr, 19.10.2001 23:00 WDR 90 Min. |
Träger: | Videoband 406 |
Regie: | Werner Herzog D 1999 |
Typ/Genre: | Porträt |
Werner Herzog erinnert an den exaltierten Schauspieler
Fünf Filme gehen auf das Konto des ebenso genialen wie fürchterlichen Teams Werner Herzog/Klaus Kinski, so "Fitzcarraldo", "Nosferatu" oder ihr erstes gemeinsames Opus "Aguirre, der Zorn Gottes". |
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Aufnahme: | So, 28.04.2002 20:15 ARD 85 Min. |
Träger: | Videoband 720 |
Regie: | Nina Grosse D 2001 |
Serie: | Reihe: Tatort (499) |
Typ/Genre: | TV-Krimi |
Kommissarin Klara Blum ist bester Laune. Mit ihrem Ehemann, Kriminaldirektor Martin Blum, und den Kollegen feiert sie das Sommerfest der Polizeidirektion Konstanz. Da zerstört eine Nachricht die Stimmung: Auf der Halbinsel Hallnau wurde ein zehnjähriger Junge tot aufgefunden. Klara Blum eilt los und Martin, normalerweise eher Innendienstler, kommt mit.
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Aufnahme: | So, 25.12.2005 22:00 ARD ( SWR © ) 90 Min. |
Träger: | Videoband 1171 |
Serie: | Reihe: Tatort |
Thema: | Kunst |
Typ/Genre: | Krimi |
Im Konstanzer Kunstmuseum wird ein Cranach gestohlen. Der Restaurator, der an dem Gemälde gearbeitet hat, liegt tot neben dem leeren Rahmen. Erstochen, mit einem gezielten Skalpell-Stoß, mitten ins Herz.
„So einfach kann Kriminalistik sein“, meint Kai Perlmann, der Assistent von Hauptkommissarin Klara Blum. Denn er hat den mutmaßlichen Mörder wegrennen sehen. Der Mann ist im Kunstmuseum wohlbekannt. Es ist Jan Reuter, seit sechs Monaten der Assistent der Museumsleiterin Doris Koch. Der sein zweites Gesicht offenbar gut vor allen verborgen hat. Während Klara Blum und ihr Team nach Reuter fahnden, gelingt es dem Verdächtigen, sich bei einer Unbekannten zu verstecken. Jan gewinnt das Vertrauen von Birgit Winkler und sie hilft ihm, der Polizei zu entkommen. Birgit glaubt seiner Beteuerung, zwar das Gemälde gestohlen, nicht aber dafür getötet zu haben. Sie verliebt sich in ihn. Ohne Argwohn. Als Klara feststellt, dass Museumsdirektorin Koch dem Restaurator Schweigegeld gezahlt hat, entwickelt sie einen ganz anderen Verdacht: Etwas stimmt nicht mit dem gestohlenen Meisterwerk. Und plötzlich gibt es nicht nur einen, sondern mehrere Tatverdächtige. So einfach ist Kriminalistik eben doch nur selten… Personen: Klara Blum Eva Mattes Kai Perlmann Sebastian Bezzel Jan Reuter Harald Schrott Doris Koch Petra Morzé Birgit Winkler Brigitte Hobmeier Siegfried Wagner Rainer Will Anja Scheer Elisabeth Degen Annika Beck Justine Hauer Dr. Wehmut Benjamin Morik und andere Musik: Thomas Osterhoff Kamera: Ralf Nowak Buch: Kai-Uwe Hasenheit Regie: Christoph Stark Die Reihe der Konstanz-Tatorte, an "Original-Schauplätzen" gedreht, wird dort teilweise als unrealistisch betrachtet, weil eigentlich Dialekt gesprochen werde und die Menschen anders dargestellt würden als sie wirklich seien und die Kommissarin gefällt offensichtlich nicht jedem ortsansässigen Journalisten, aber dabei wird beim engen Blick durch die lokale Brille übersehen, dass es im Fernsehen eben weit mehr Morde und Geschichten gibt als in Wirklichkeit (Gott sei Dank). Der natürliche, menschliche und doch souveräne Auftritt der Klara Blum (Eva Mattes) ist vielleicht aber doch realistischer und besser als der schläfriger BeamtInnen oder beamteter Superstars. Wer sich ihren Assistenten als Kommisar wünscht, vergisst dabei vielleicht, dass die vielen TV-Kommissarinnen beim Zuschauer den unterbewussten Wunsch nach menschlichen Beamten und relativ rationalen und starken Frauen gleichzeitig befriedigen. Ausserdem würde eine realistische Zahl an Morden rund um den Bodensee verhindern, dass die Region so oft im Fernsehen vorkommt, oder umgekehrt dem örtlichen Kripochef (realistisch: wahrscheinlich ein Mann) würden viel schneller graue Haare wachsen, weil seine Seehasen so mordgierig sind. Einzige Kritik an der (allzu menschlichen) Kommissarin: Warum fragt sie sich nicht, warum ein schönes Bild weniger wert sein soll/ist, wenn es zuerst fälschlich dem (Maler-) Meister und dann erst einem seiner Schüler zugeschrieben wurde? War der Meister ein Signaturfälscher? Bitte ermitteln!-) |
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Aufnahme: | So, 07.12.2003 20:15 ARD 85 Min. |
Regie: | Jobst Oetzmann D 2003 |
Serie: | Reihe: Tatort |
Typ/Genre: | TV-Krimi |
Der Sommer ist auf seinem Höhepunkt, im Bodensee baden die Touristen und im Kriminalkommissariat ist Entspannung angesagt. Klara Blum spielt mit Jakob Leeb, dem sie in herzlicher Freundschaft verbunden ist, Boule am Seeufer. Jakob, der in Strassburgs jüdischer Gemeinde das Amt des Schächters bekleidet, ist zur Sommerfrische in Konstanz, wo er vor der Vertreibung seiner Familie Kindheitsjahre verbracht hat. Die Stimmung ist gelassen, und so kann ein Gerücht die Sommeridylle zunächst nur leicht trüben: Auf dem Campingplatz der Rodammers soll ein toter Junge gesehen worden sein. Zwar ist die Leiche wieder verschwunden und der Zeuge weiter gereist, auch vermisst niemand einen Teenager. Sicherheitshalber lässt Klara trotzdem Spuren sichern und befragt Edgar Rodammer, der auf dem Platz als Betreuer arbeitet. Edgar, leicht verhaltensgestört und schnell zu verunsichern, kann nichts Erhellendes beitragen. Trotzdem weigert er sich, Klara in seine Notizen blicken zu lassen, in denen er das Tagesgeschehen festhält.
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Aufnahme: | Do, 10.01.2002 23:00 ARD ( NDR © ) 85 Min. |
Träger: | Videoband 657 |
Regie: | Hermine Huntgeburth D 1998 |
Typ/Genre: | TV-Komödie |
Jetzt kann nur noch "etwas Unkonventionelles" helfen - darin sind sich Vater Franz und Sohn Benny Zucker einig. Was bleibt ihnen anderes übrig, wenn der legale Weg in eine Sackgasse führt? Franz hat Hände wie Hämmer und kann zupacken, aber wenn er sich um einen Job bemüht, wird er als Arbeitslosen-Opa bespöttelt. Auch für den Filou Benny bleibt der Traumjob nur ein Traum; leider ein Hindernis für seine Liebe zur schlagfertigen Kellnerin Marion. Mutter und Gattin Hilda Zucker geht putzen und muss die Kur für den kranken Rücken durch Schmerztabletten ersetzen.
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Aufnahme: | So, 05.11.2000 20:35 SF 1 100 Min. |
Träger: | Videoband 429 |
Regie: | Didi Danquart D/CH/Ö 1999 |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Drama |
Schwarzwald 1935. Die Wirtschaftskrise macht sich bemerkbar, und mit den Eisenbahnarbeitern gelangen faschistische Ideen ins Tal. Der Jude Levi kommt wie jedes Jahr zum Viehhandel ins Dorf, doch dieses Jahr ist alles anders. Und das, wo er doch um die Hand der Bauerstochter Lisbeth anhalten wollte…
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