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Videoband   1148

Stand: 14.05.2005
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Band 1148: Film 1       ARD   ( WDR © )      Do, 12.05.2005 20:15    90/90 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3436  

Speer und Er (3)

Spandau - Die Strafe

Doku-Drama

Mehrteiler: Speer und Er (3/3)  Zur nächsten Folge:  Speer und Er (4) Nachspiel - Die Täuschung auf 'Band 1148'   Zur vorhergehenden Folge:  Speer und Er (2) Nürnberg - Der Prozess

1946 - 1966.
Der dritte Teil konzentriert sich auf Speers 20 Jahre im Spandauer Gefängnis. Ein wilhelminischer Gebäudekomplex im Herzen Berlins, Hunderte von Zellen standen leer. Nur ein Flur war belebt - sieben Zellen waren besetzt von ehemaligen Nazi-Größen, die noch einmal die Intrigen des untergegangenen Reichs nacherleben lassen. Diese sieben Männer werden zu Nummern. Nr. 1: Baldur von Schirach, Reichsjugend“Führer“ und Gauleiter von Wien; Nr. 2: Karl Dönitz, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und von Hitler zu seinem Nachfolger ernannt; Nr. 3: Konstantin Freiherr von Neurath, Reichsprotektor von Böhmen und Mähren; Nr. 4: Erich Raeder, Großadmiral; Nr. 5: Albert Speer; Nr. 6: Walter Funk, Reichsbankpräsident; Nr. 7: Rudolf Hess, bis 1941, vor seinem Flug nach England, Hitlers Stellvertreter. Die Kleidung kommt anfangs aus dem Fundus der Konzentrationslager.
Wir sehen Speer, wie er Techniken des Überlebens entwickelt und sich auf seine Rückkehr vorbereitet. Wir erleben ihn beim Umgestalten des Spandauer Gefängnisgartens, beim Verfertigen von Kassibern, mit denen er das Leben seiner sechs Kinder mit Hilfe seiner Frau Margarete aus der Haft steuern will. Das Land "da draußen" konstituiert sich als erfolgreicher Staat, eine soziale Marktwirtschaft, eine nach Westen orientierte Bundesrepublik, wobei die Kontinuität der handelnden Personen zu ihrer Rolle im ‚Dritten Reich' erfolgreich verdrängt wird. Das Bild einer neuen, hochmodernen Gesellschaft wird in seinen auftrumpfenden Bauten maßgeblich geprägt von Speers Architekten-Kollegen und Managern. Dieser einflussreiche Kreis wartet auf Speers Entlassung und spendet derweil jeden Monat Geldbeträge auf ein „Schulgeldkonto“, über das Speer aus der Zelle verfügen kann.
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Speers 20-jährige Haft ist die Zeit einer weiteren Verpuppung, in der ein neuer Schmetterling - der intelligente, weltläufige Bestseller-Autor Speer - entsteht. Speer distanziert sich von Hitler, indem er ihn dämonisiert und verspottet. Die Raupe 'Hauptkriegsverbrecher' frisst unendlich viele Bücher in sich hinein und geht immer wieder in die eigene Geschichte zurück, um sie zu einer strahlenden Legende zu verdichten - eine Legende, die von einem fast unentwirrbaren Geflecht aus Lügen, Auslassungen und Wahrheit genährt wird.
Dieser "innere" Prozess wird reflektiert am Beispiel der Familie Speer, der Kinder des Kriegsverbrechers, die alle mit mehr oder weniger Wissen, mit widersprüchlichsten Gefühlen zu ihrem Vater, mit Ahnungen und Nicht-wissen-Wollen ihren Weg durchs Leben angetreten haben und als Arzt, Politiker, Architekt, Wissenschaftler oder Ingenieur ihre gesellschaftliche Rolle bei der Mitgestaltung und Entwicklung dieser neuen Demokratie der Bundesrepublik gefunden haben.

Personen:
Albert Speer Sebastian Koch
Adolf Hitler Tobias Moretti
Margarete Speer Dagmar Manzel
Annemarie Kempf Susanne Schäfer
Rudolf Wolters Axel Milberg
Rudolf Hess André Hennicke
und andere

Musik: Hans-Peter Ströer
Kamera: Gernot Roll
Buch: Heinrich Breloer und Horst Königstein
Regie: Heinrich Breloer

Sendetermin im Ersten am 12. Mai 2005 um 20.15 Uhr


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Heinrich Breloer (Wehner - die unerzählte Geschichte,  Todesspiel,  Die Manns,  Germania - Der Wahn,  Nürnberg - Der Prozess,  Nachspiel - Die Täuschung)     D 2005


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Band 1148: Film 2       ARD   ( WDR © )      Do, 12.05.2005 23:00    90/90 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3437  

Speer und Er (4)

Nachspiel - Die Täuschung

Dokumentation Menschen

Speer und Er (4)  Zur ersten Folge:  Speer und Er (1) Germania - Der Wahn  Zur vorhergehenden Folge:  Speer und Er (3) Spandau - Die Strafe auf 'Band 1148'

1966 - 1981.
Die begleitende Dokumentation erzählt die Lebensgeschichte Albert Speers dort weiter, wo das dreiteilige Die begleitende Dokumentation erzählt die Lebensgeschichte Albert Speers dort weiter, wo das dreiteilige Filmprojekt endet: am Gefängnistor von Spandau, dem Tag der Haftentlassung des Hauptkriegsverbrechers am 1. September 1966. In Gesprächen mit Speers Kindern, Biografen, Zeitzeugen und Historikern wird der Versuch unternommen, die Selbsttäuschung und Konstruktion von Lügen und Legenden Speers nachzuzeichnen. Wie war es möglich, dass einer der einflussreichsten Mittäter Hitlers mit einem Bestseller in der Bundesrepublik so viel freundliche Zuwendung, Aufmerksamkeit und Einfluss auf die Geschichtsschreibung gewinnen konnte?
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Am 1. September 1966, 24.00 Uhr, wird der ehemalige Architekt und Reichsminister für Bewaffnung und Munition nach 20 Jahren Haft entlassen. Vor dem Spandauer Gefängnistor wartet seine Frau Margarete Speer, die ihre sechs Kinder alleine großgezogen hatte. Nach der Entlassung zeigte sich bei einem Familientreffen, dass die aus dem Gefängnis herbei-dirigierte Nähe mit der Familie dem Alltag nicht standhält. Das Treffen offenbart die Entfremdung. Sein Sohn Albert, der nach zwei Tagen vor der Familienzusammenführung flüchtet, sagt: "Jeder war gehemmt. Es war Stress!"
Der Mann, der Adolf Hitler aus nächster Nähe erlebt hat, einer der mächtigsten Männer des Dritten Reichs, wird seine Erinnerungen schreiben. Jeden Schritt zum Bestseller-Erfolg hatte Speer aus seiner Zelle heraus vorbereitet. Etwa 20.000 Blatt Papier waren als Kassiber aus dem Gefängnis zu seinem Freund Rudolf Wolters geschmuggelt worden. Als Architekt und Rüstungsminister war er gescheitert. Nun will er sich mit seiner Autobiografie in das Buch der Geschichte einschreiben. Diese Rechnung ist aufgegangen: Albert Speer veröffentlicht 1969 seine "Erinnerungen". 1975 folgen die "Spandauer Tagebücher". Beide Bücher werden Welterfolge, die Speer zu einem reichen Mann machen. Sein Freund Rudolf Wolters, der für ihn während der Haft mit einem eigenen Büro in Coesfeld die Geschäfte geführt hatte, wurde zum "Coburger Freund" anonymisiert.
Friederich Wolters, der Sohn, blättert im Gespräch mit Heinrich Breloer die Geschichte dieser seltsamen Freundschaft auf.
Mit dem Verleger Jobst Siedler, der den jungen Joachim Fest als Lektor ins Spiel brachte, hatte Speer sein Team für den internationalen Erfolg gefunden. Wolf Jobst Siedler berichtet, wie er Albert Speer selber die Sympathie der Leser erklärte: "Sie sind der Engel, der aus der Hölle kam".
Seine Rolle als "Entlastungsnazi" war deshalb so erfolgreich, weil viele sich sagten: wenn der von den Verbrechen der Nazis nichts gewusst hat, mussten wir es auch nicht wissen. Seine scheinbar bußfertige Formel "Ich hätte wissen können, wenn ich gewollt hätte". Sein Versäumnis und seine Schuld waren es, nur weggesehen zu haben. Mit dieser Konstruktion ist er angekommen. Auch Speer-Biograf Joachim Fest zeigt sich im Interview nachdenklich über die Leerstellen in Speers Autobiografie. Joachim Fest räumt ein, dass Albert Speer ihm und seinem Verleger trotz eindringlicher Befragung nicht immer die Wahrheit gesagt hat. In einer Montage des frühen Fernsehinterviews von Fest aus dem Jahr 1968 und der Recherche kann sich der Zuschauer selber ein Bild von der Erinnerungsarbeit des ehemaligen Reichsministers für Rüstung und Munition machen.
1980 gibt Rudolf Wolters dem jungen Historiker Matthias Schmidt zum ersten Mal Hinweise auf Fälschungen in Speers Chronik und lässt ihn Originaldokumente lesen. Es wird offenbar, dass Speer an der Vertreibung der Berliner Juden einen maßgeblichen Anteil hatte. In seinem Buch
"Albert Speer - Das Ende eines Mythos" kann Schmidt weitere von Speer ausgeblendeten schmerzhaften Wahrheiten seines Lebens veröffentlichen. Dieser erste große Versuch, sich mit den Lügen und Legenden Albert Speers auseinander zu setzen, erreicht den Bestsellerautor nicht mehr.
In den letzten Lebensjahren verliebte sich Speer in eine junge Frau, die ihn bewunderte. Im September 1981 brach Albert Speer auf einer Interviewreise in London in seinem Hotelzimmer bewusstlos zusammen. Seine Freundin alarmierte den Arzt. Einige Stunden später verstarb Speer im Krankenhaus an den Folgen eines Schlaganfalls.

Personen:
Albert Speer Sebastian Koch
Adolf Hitler Tobias Moretti
Rudolf Wolters Axel Milberg
und andere

Musik: Hans Peter Stöer
Kamera: Ludolph Weyer und Gernot Roll
Buch und Regie: Heinrich Breloer


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Heinrich Breloer (Wehner - die unerzählte Geschichte,  Todesspiel,  Die Manns,  Germania - Der Wahn,  Nürnberg - Der Prozess,  Spandau - Die Strafe)     D 2005


 Zur ersten Folge:  Speer und Er (1) Germania - Der Wahn  Zur vorhergehenden Folge:  Speer und Er (3) Spandau - Die Strafe auf 'Band 1148'


Videobandbelegung Band 1148   VHS-PAL/Secam
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