Filme auf | Videoband 691Über Indianer |
Stand: 04.03.2002 Zum Bandende |
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Als der "weiße Mann" Amerika entdeckte, lebten dort 7 bis 8 Millionen Indianer in 2.000 Stämmen. 400 Jahre ...
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ARTE hat den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, die vor etwa 11.000 Jahren über die Bering-Straße oder wahrscheinlich auf dem Seeweg aus Asien über Australien und Polynesien nach Amerika kamen, bereits mehrere Sendungen gewidmet ("Die ersten Amerikaner", ausgestrahlt am 07. 10. 2000, "Kennewick Man. Der erste Amerikaner", ausgestrahlt am 23. 06. 2001). Diesmal interessiert sich ARTE für die Nachfahren dieser ersten Amerikaner und für ihre Zivilisation, der die europäischen Siedler bleibende Narben zugefügt haben. Wie überlebten die Indianer in Nord- und Südamerika Massaker, exogene Krankheiten und Akkulturation? Wie leben sie heute mit diesem Erbe? Diesen und anderen Fragen gehen die vier Dokumentationen "Indianerland" (2. März), "Edward Curtis und die Schönheit des indianischen Lebens" (9. März), "Die Inkas. Untergang einer Hochkultur" (16. März) und "Charlie. Ein Eskimo im Urwald" (23. März) nach.
Dokumentarfilm von Jean-Claude Lubchansky, nach dem Roman von Philippe Jacquin, ARTE F, Frankreich 2001
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Als der "weiße Mann" Amerika entdeckte, lebten dort 7 bis 8 Millionen Indianer in 2.000 Stämmen. 400 Jahre später, zu Ende des 19. Jahrhunderts, waren es weniger als 400.000. In der gleichen Zeit waren sie von den 75 Millionen Einwanderern fast ihres ganzen Grund und Bodens beraubt worden. Anfang des 17. Jahrhunderts gründeten französische Forscher und Missionare an der Mündung des Sankt-Lorenz-Stroms eine ständige Niederlassung, holländische Geschäftsleute fuhren den Hudson-River hinauf. Damit begann ein erbitterter Kampf um die Kontrolle über die Reichtümer an Häuten und Pelzen und die Verkehrswege im Landesinnern. Trotz der das ganze 18. Jahrhundert währenden Kriege wurde der Osten Nordamerikas besiedelt. Der erste Präsident der Vereinigten Staaten, George Washington, erklärte, das Land sei groß genug für alle, und begann, mit den Indianerstämmen zu verhandeln. 1804 überschritten die beiden Amerikaner Lewis und Clark die Grenze zum Westen und durchquerten ihn vom Mississippi bis zum Stillen Ozean. Ab 1840 zogen weiße Siedler auf der Suche nach neuem Land massiv in den Westen. Ein halbes Jahrhundert lang war die Politik der amerikanischen Regierung eine Mischung aus Verhandlungen über Landbesitz und Durchfahrtsrechte für die Eisenbahn und aus Kriegen, mit denen der Widerstand der Stämme gebrochen werden sollte. Die Besiegten kamen in Reservate. Im Zuge der Entdeckung von Gold im Jahre 1848 wurde Kalifornien förmlich von Einwanderern überflutet. Die dort ansässige indianische Bevölkerung wurde versklavt und ausgerottet. In den großen Ebenen führte die Zerstörung der Umfeld, insbesondere die Dezimierung der Bisonherden, zu Hungersnöten und Aufständen unter den Indianern. Nach der Niederlage von General Custer am Little Big Horn im Jahre 1876 wurden Sioux, Cheyenne und Arapaho gnadenlos verfolgt. 1886 ergab sich der Apachen-Häuptling Geronimo. Die Indianer wurden auf dem letzten ihnen verbliebenen Grund und Boden in Reservate gesperrt. Die Ermordung des Sioux-Häuptlings Sitting Bull und das Massaker von 300 Sioux-Indianern am Wounded Knee im Dezember 1890 bildeten den Abschluss des 300 Jahre währenden Widerstandskampfes der Indianer. Heute ist Nordamerika kein indianisches Land mehr, doch es gibt noch immer Indianer dort.
F 2001
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Um 1900 besaß Edward Curtis (1868-1952) ein gut gehendes Fotoatelier in Seattle und genoss bei der High Society hohes Ansehen. Doch obwohl das Geschäft blühte, hatte Curtis anderes vor. Auf einer Alaska-Reise war er mit Ureinwohnern in Berührung gekommen.
Dokumentation von Anne Makepeace, ARTE F
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Schockiert über deren Leid, beschloss er, die Traditionen und Bräuche dieser vom Aussterben bedrohten Völker festzuhalten. 30 Jahre lang reiste er quer durch die Vereinigten Staaten und lebte in mehr als 80 Indianerstämmen. Sein gewaltiges Werk umfasst 40 000 Negative und 10 000 Tonaufzeichnungen. Doch sein Anspruch ging noch weiter: Er wollte eine gemarterte Kultur bekannt machen, deren Riten teilweise verboten waren und von der damals niemand Notiz nahm. 1907 erschien der erste Band seiner zwanzigbändigen Bilddokumentation "The North American Indian", die restlichen Bände folgten bis 1930 per Subskription. Die Finanzierung des Vorhabens verdankte Curtis der Unterstützung durch den amerikanischen Präsidenten Roosevelt. Curtis fotografierte Indianerhäuptlinge, Männer und Frauen in traditioneller Kleidung, im Alltag und bei Zeremonien. Die ausdrucksvollen Porträtaufnahmen mit bewusst eingesetzten Licht- und Gegenlicht-Effekten, teilweise in Sepia, drücken Verzweiflung und Einsamkeit aus. Wie Curtis, der damals nur ganz allmählich das Vertrauen der Indianer gewann, brauchte Anna Makepeace für ihre Dokumentation 10 Jahre. Entstanden ist ein anrührender Film über die Nachkommen jener, die Curtis porträtierte. Sie erkennen auf den Bildern und Filmen ihre Ahnen wieder: Großväter, Häuptlinge oder sogar sich selbst, als Kinder.
USA 2000
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Der Inuk Charlie Nowkawalk setzt sich für die Bewahrung des Inuit-Erbes ein. Er will die alten geistigen Werte seines untergehenden Volkes, insbesondere den Schamanismus, erforschen und wiederbeleben.
Dokumentation von Stéphane Begoin
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Leider gibt es in der kanadischen Arktis kaum noch lebende Zeugen dieser sozialen und religiösen Ordnung. Zufällig lernt Charlie Questem Betsa kennen, einen Schipibo-Schamanen, der am Ufer des Rio Ucayali an der peruanisch-brasilianischen Grenze lebt. Er folgt Betsas Einladung an den Amazonas, um den dortigen Schamanismus zu entdecken. Er will auch ergründen, wodurch es der Schipibo-Kultur gelang, die Zeiten zu überdauern und dem Einfluss der westlichen Welt zu widerstehen. Ziel seiner Reise ist es, den Inuit im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
F 2001
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Fischen im Eis, Iglubau, Robbenjagd: Noah Kadlak lehrt seinen zwölfjährigen Sohn, wie man in der Arktis überlebt. Ein Wissen, das die Inuits seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergeben
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Fischen im Eis, Iglubau, Robbenjagd: Noah Kadlak lehrt seinen zwölfjährigen Sohn, wie man in der Arktis überlebt. Ein Wissen, das die Inuits seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergeben. Die beiden wohnen zwar in einer Siedlung, fahren im Snowmobile und haben zuhause Heizung und Fernsehen. Aber auf der Jagdreise durch Southampton Island im äussersten Norden von Kanada leben Vater und Sohn wie die Vorfahren.
Der Jäger Noah Kadlak will, dass sein Sohn selbst entscheiden kann zwischen Inuit-Tradition und Moderne. Deshalb nimmt er ihn mit auf eine Jagdreise. Die Kamera begleitet die beiden auf ihrer 800 Kilometer langen Fahrt durch Eis und Schnee.
Unterwegs begegnen sie Eisbären und Walrossen, der Zwölfjährige muss lernen, ein Iglu zu bauen, aber der Höhepunkt der Reise ist für den jungen Inuit die Robbenjagd.
Nach dreimonatiger Reise kehren Vater und Sohn glücklich in ihre Siedlung zurück. Und Noah, der Inuit, ist stolz auf seinen Sohn: "Er hat den Tieren in die Augen geschaut. Er hat gelernt, ein Jäger zu sein."
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Die Ureinwohner von Alaska jagen noch immer Grönlandwale. Im Körper eines frisch erlegten Wals entdeckten die Jäger eine Harpunenspitze aus Stein: Solche Waffen wurden vor der Ankunft der Europäer verwendet, also bis vor rund 300 Jahren. Dieser Fund wurde zu einer wissenschaftlichen Sensation. Dramatische Bilder zeigen, wie die Jäger dem riesigen Tier mit altertümlichen Harpunen, in Kanus aus Fellen und Knochen zu Leibe rücken.
Film von John Laros und Ian Kerr
D 2000
Videobandbelegung Band 691 VHS-PAL/Secam
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