Band 426: Film 1 Zähler: (1 - 4640) ARTE Mo, 30.10.2000 20:45 115 Min.
deutsch
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iFN: 1150
Wirtschaftswunder-Trilogie (1)
Die Ehe der Maria Braun
Drama
Reihe: Wirtschaftswunder-Trilogie (1/3)
Mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs - das Standesamt wird gerade von einer Bombe getroffen - heiraten Maria und Hermann Braun. Am nächsten Tag schon muss Hermann wieder an die Front. 1945 dann liegt Deutschland in Trümmern. Wie andere Frauen sucht auch Maria Braun nach ihrem im Krieg vermissten Ehemann.
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Resigniert, ihren Mann für tot haltend, beginnt sie schließlich eine Liebesbeziehung mit einem schwarzen GI, wodurch zumindest die materiellen Entbehrungen gelindert werden. Als Hermann eines Abends überraschend zurückkommt, erschlägt sie den GI; Hermann, der die Tat auf sich nimmt, wird zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Maria lebt von nun an nur noch für Hermann, setzt alles daran, für sie beide eine Zukunft aufzubauen. Sie lernt den aus der Emigration zurückgekehrten Industriellen Oswald kennen, wird seine Assistentin und Geliebte und bringt zu ihrem eigenen Vorteil den Betrieb zum Erfolg. Auf dem Höhepunkt des Glücks - Maria hat ein Haus gekauft und Hermann ist aus dem Gefängnis entlassen - endet alles mit einem großen Knall...
"Die Ehe der Maria Braun" ist nicht nur einer der besten und vielschichtigsten Fassbinder-Filme, sondern auch einer der zugänglichsten und populärsten. Die Geschichte einer ehrgeizigen jungen Frau, die in der Nachkriegszeit ohne moralische Skrupel zielstrebig ihren sozialen Aufstieg betreibt, ist zugleich das schonungslose Abbild deutscher Wirtschaftswunder-Mentalität und der verpassten Chance eines wirklichen Neuanfangs. Die Ehe, die Fassbinders Film den Titel gibt, findet nicht statt. Maria Braun, die im Geschäft und in der Liebe männliche Spielregeln selbstbewusst imitiert, ist eine für die deutsche Nachkriegszeit typische Figur, die um des Wiederaufbaus und des wirtschaftlichen Aufstiegs willen Glück und Gefühle auf später verschiebt und die entbehrungsreiche Blüte des Wirtschaftswunders mit berechnender Gefühlskälte und dem Verlust von Liebe bezahlt. In den Figuren und ihren Beziehungen spiegeln sich die für die ersten Jahre der Bundesrepublik wesentlichen Etappen und Konflikte: Die auf gegenseitigem Interesse basierende Freundschaft mit Amerika, der Flirt mit Frankreich, die deutsche Teilung, die Wiederbewaffnung, die durch die Liaison von Arbeit und Kapital bedingte Prosperität. Durch Dialoge, Ausstattung und Kostüme gibt Fassbinder seiner Geschichte eine bestechende Authentizität. Die äußeren Zeitbezüge sind geschickt gewählt und kulminieren in der berühmten Radioreportage vom Fußball-WM-Endspiel Deutschland-Ungarn 1954 in Bern: "Deutschland ist Weltmeister!".
www.arte-tv.com/cinema/fassbinder/dtext/film1.htm
Buch: Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich, nach einer Idee von Rainer Werner Fassbinder; Kamera: Michael Ballhaus; Schnitt: Juliane Lorenz, Rainer Werner Fassbinder; Musik: Peer Raben; Produktion: Albatros/Trio-Film/Tango-Film/WDR
Mit: Hanna Schygulla (Maria Braun), Klaus Löwitsch (Hermann), Ivan Desny (Oswald), Gottfried John (Willi), Gisela Uhlen (Mutter), Günter Lamprecht (Wetzel), George Byrd (Bill), Elisabeth Trissenaar (Betti), Hark Bohm (Senkenberg), Claus Holm (Arzt), Volker Spengler (Schaffner), Liselotte Eder (Frau Ehmke), Rainer Werner Fassbinder (Schwarzhändler) u. a.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Regie: Rainer Werner Fassbinder (Der Stadtstreicher, Das kleine Chaos, Der Katzelmacher, Liebe ist kälter als der Tod, Warum läuft Herr R. Amok?, Warnung vor einer heiligen Nutte, Händler der vier Jahreszeiten, Angst essen Seele auf, Martha, Mutter Küsters fährt zum Himmel, Chinesisches Roulette, Satansbraten, Bolwieser, In einem Jahr mit 13 Monden, Lili Marleen, Lola, Die Sehnsucht der Veronika Voss) BRD 1978
Band 426: Film 3 ARD So, 09.06.2002 23:45 100/100 Min.
deutsch
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iFN: 1185
Wirtschaftswunder-Trilogie (3)
Die Sehnsucht der Veronika Voss
Reihe: Wirtschaftswunder-Trilogie (3/3)
Veronika Voss ist ein ehemaliger UFA-Star. Psychisch labil, drogenabhängig und vom Alter gekennzeichnet, bekommt sie in der aufstrebenden Bundesrepublik keine Rollen mehr. Veronika ist in nervenärztlicher Behandlung bei Frau Dr. Katz. Die Ärztin spielt ein dunkles Spiel und richtet die ehemalige UFA-Filmdiva systematisch zugrunde. Der Rettungsversuch eines Sport-Reporters, den Veronika kennenlernt und in den sie sich verliebt, scheitert.
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In Fassbinders Trilogie, die sich kritisch mit dem politischem Klima der BRD der 50er Jahre auseinandersetzt, bildet VERONIKA VOSS das Mittelstück. Während MARIA BRAUN vom Wiederaufbau und LOLA von der Anpassung an das Wirtschaftswunder handelt, verweigert die Titelheldin VERONIKA VOSS ihre ,,Mitarbeit". Sie lebt in der Vergangenheit und von ihrem Tag für Tag ein wenig mehr verblassenden Ruhm. Inspiriert wurde der Film von der Geschichte des UFA-Stars Sybille Schmitz, und auch visuell lässt Fassbinder den deutschen Vorkriegsfilm wieder auferstehen, mit der Verwendung des Schwarz-Weiss und ,,altmodischer" Blenden. Die Jury der Berlinale verlieh dem Film 1982 den Goldenen Bären.
Bundesrepublik, 1981 - 104 Min
Buch: Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich
Kamera: Xaver Schwarzenberger
Schnitt: Juliane Lorenz
Musik: Peer Raben
Ausstattung: Rolf Zehetbauer
Rosel Zech
Veronika Voss
Hilmar Thate
Robert Krohn
Cornelia Froboess
Henriette Annemarie Stahl
altes Ehepaar Johanna Hofer, Rudolf Platte
Dr. Katz Annemarie Düringer
Josefa Eric Schumman
Dr. Edel
u.v.a.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Regie: Rainer Werner Fassbinder (Der Stadtstreicher, Das kleine Chaos, Der Katzelmacher, Liebe ist kälter als der Tod, Warum läuft Herr R. Amok?, Warnung vor einer heiligen Nutte, Händler der vier Jahreszeiten, Angst essen Seele auf, Martha, Mutter Küsters fährt zum Himmel, Chinesisches Roulette, Satansbraten, Bolwieser, In einem Jahr mit 13 Monden, Die Ehe der Maria Braun, Lili Marleen, Lola) BRD 1981
Videobandbelegung Band 426 VHS-PAL/Secam
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