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Katharina Thalbach

Stand: 02.12.2003
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* 19.01.1954  in Berlin    

Schauspielerin

"Ich hab' alles in mir, auch die Hure". Katharina Thalbach - ein Name, den man mit vielen Theaterrollen (Debüt 1969 "Die Dreigroschenoper"), Bühnen (Berliner Ensemble, Schiller-Theater, Maxim-Gorki-Theater) und Filmen ("Die Blechtrommel") verbindet.

Ihre Wandlungsfähigkeit beweist sie nicht nur auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sondern auch in Funktionen. Seit Ende der achtziger Jahre führt sie selbst Regie: ob "Macbeth" - ihr Debütstück - "Der Hauptmann von Köpenick" oder mit "Don Giovanni im E-Werk" - ein Brückenschlag zwischen Mozart und Technoszene - sie zeigt es uns, auch wenn sie die Regiearbeit anstrengender findet als das Spielen: "Die Autorität langweilt mich im Grunde".

Von Katharina Thalbach und ihrer Partnerin Corinna Harfouch lebt auch das Kinostück "Gefährliche Freundin" (1996) von Hermine Hundgeburth. Hanna und Bibi, beide um die 40, sind unzertrennlich. Sie haben ihre Männer verlassen und gehen gemeinsam auf Abenteuer aus. Doch da sticht Bibi ? ohne es zu wollen - Hanna immmer öfter aus. Das ist der Beginn einer wunderschönen Krimi-Sozialsatire mit dem pfiffig verknautschten Blick der Thalbach und dem herausfordernd kessen Lächeln der Harfouch.

Für die beiden brillanten Schauspielerinnen, die nie miteinander gearbeitet haben, war das nicht nur ein tolles Vergnügen, sie erhielten gemeinsam auch den Adolf-Grimme-Preis. Dabei ist Katharina Thalbach nur ganz selten auf Bildschirm und Leinwand zu sehen, seit sie in Hamburg und Berlin selbst an der Bühne inszeniert - auch eine Oper, den "Don Giovanni" in einer sehr unkonventionellen Version.

Eine Zeitlang wuselte die kleine drahtige Person ständig zwischen Zürich und Berlin herum. In Zürich spielte sie unter der Regie von Benno Besson die "Heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertoldt Brecht, in Berlin war sie in der Harald Juhnke-Rolle als "Hauptmann von Köpenick" zu sehen.

Die Tochter der Schauspielerin Sabine Thalbach und des Regissseurs Benno Besson ist zwangsläufig schon als Kind mit dem Theater in Berührung gekommen, spielt schon mit vier Jahren Kinderrollen auf der Bühne und im Fernsehen. Sie lernt Theaterspielen bei Helene Weigel, ist im Berliner Ensemble ebenso zu Hause wie an der Berliner Volksbühne und wird 1971 von der Theaterkritik der DDR als beste und hoffnungsvollste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet.

Als 18-Jährige spielt sie die erste große Rolle in Lothar Warnekes "Es ist eine alte Geschichte". Die bedeutenden Filmregisseure der DEFA werden auf sie aufmerksam: Konrad Wolf besetzt sie in "Der nackte Mann auf dem Sportplatz", Frank Vogel in Johannes Keppler" und in dem Goethe-Film "Lotte in Weimar" besetzt sie Egon Günther, der ihr kurz darauf die Hauptrolle der Charlotte Buff in den "Die Leiden des jungen Werthers" gibt. Mit ihrem Ehemann, dem Schriftsteller und Regisseur Thomas Brasch zieht sie 1976 nach West-Berlin.

Die Mischung aus Erotik und Skurrilität, das Koboldhafte gemischt mit dem Ausdruck von Lebenserfahrung macht Katharina zu einer dankbaren Besetzung. Sie ist dabei, als das der westdeutsche Film neu zu formieren beginnt: In Margarethe von Trottas "Das zweite Erwachen der Christa Klages", in Volker Schlöndorffs "Die Blechtrommel", natürlich in den Filmen ihres Ehemanns "Engel aus Eisen" und "Der Passagier" (neben Tony Curtis), in René Perraudins Satire "z. B....Otto Spalt", in Peter Sehrs "Kaspar Hauser" und in Thomas Mitscherlichs "Die Denunziantin".

Und während Katharina allerorts Talent und Vielfalt beweist - wie in Frank Beyers "Der Hauptmann von Köpenick" an der Seite von Harald Juhnke", ist Tochter Anna auf der Bühne, im Fernsehen und im Kino zu sehen.

Weitere Filme mit Katharina Thalbach: "Follow Me" (1988), "Der achte Tag" (1990), "Guten Abend, Herr Wallenberg!" (1990), "Alles auf Anfang" (1993), "Unter die Haut" (1996), "Caipiranha" (1997), "Die Rättin" (1998), "Der Eisbär" (1998), "Totalschaden" (1998), "Der Vulkan" (1999), "Sonnenallee" (1999), "Tatort - Martinsfeuer" (1999), "Goebbels und Geduldig" (2000), "Die Manns" (2001) und "Harte Brötchen" (2002).



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