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Eva Hassmann

Stand: 17.10.2002
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* 29.12.1972  in Gießen    

Schauspielerin

"Schau hinüber", knurrt die alte Uhlen, "schau ihm in die Augen, aber nur für einen Moment, damit er Feuer fängt..." Und Eva Hassmann ist ganz das brave Blondchen, das folgsam zum Nebentisch blinzelt, um den Mafia-Boß zu bezirzen. Natürlich guckt sie viel zu lange, denn sie ist blond und ein bißchen doof.

Die Szene aus Susanne Zankes Kriminalkomödie "Der Coup" (mit Gisela Uhlen und Heinz Schubert), einem der unterhaltsameren Fernsehspiele des Sommers 1997, offenbart das Problem einer talentierten, hübschen Schauspielerin: Wer Eva Hassmann sieht, denkt an alle Freuden des Lebens, nur nicht an Ernsthaftigkeit oder Tiefe. Produzenten und Regisseure besetzen sie gern so wie in der eingangs beschriebenen Szene: sexy, augenklimpernd, lispelnd, niedlich. Ein deutscher Verschnitt der frühen Marilyn Monroe.

Was macht sie dagegen? Zunächst einmal das Falsche. Sie hat sich in Otto Waalkes verliebt, den Blödel-Otto von einst, über den heute keiner mehr lacht, auch deshalb, weil die Blondinen an seiner Seite immer jünger wurden. Inzwischen sind die beiden verheiratet. Ausgerechnet da, wo es ihr wirklich ernst ist, erntet sie nur fieses Grinsen. Sie steckt, da macht sie sich keine Illusionen, in einem Strudel von Vorurteilen.


Belächelte Liebe: Eva Hassmann mit Blondinenfan Otto Waalkes
Ihre graublauen Augen, die stählern gucken können, wer achtet darauf, wenn jemand so liebreizend lächelt wie Eva? Ihre Ballett- und Steptanzjahre, ihr Sprech- und Gesangsunterricht, all das Büffeln von Shakespeare- und Goetherollen, wen interessiert das angesichts ihrer wohlgestalten Weiblichkeit, die immer nur für eine Rolle taugt: jung, blond, aufregend!

In dieser Situation machte Eva dann doch das Richtige, sie ging nach Amerika, nach Los Angeles, meldete sich gegen eine horrende Gebühr bei der Lee-Strasberg-Schule an, die seit den Zeiten von James Dean als Quell größter schauspielerischer Offenbarungen gilt.

Aber ach, statt nun von persönlichen Fortschritten zu schwärmen, nimmt sich Eva die Freiheit, kritisch zu urteilen: "Ich stehe nicht hinter diesen Methoden", sagt sie, "es wird einem das Innerste nach außen gekehrt, damit man es in seine Rollen einfliessen lässt."

Schauspielerei als verkappte Psychotherapie. Das war der Tochter eines Arztes aus Gießen denn doch zu bunt. Rolle bleibt Rolle, sich hineinzufinden bleibt jedem selbst überlassen.

Filme mit Eva Hassmann: Peter Timms "Einfach nur Liebe" (1993), "Die Troublemaker" (1995) mit Terence Hill und Bud Spencer, Ralf Hüttners "Der kalte Finger" (1995), Urs Eggers "Der Tourist" (1995), "Das erste Mal" (1996), Oliver Hirschbiegels "Trickser" (1996), "Gierig" (1998) von Oskar Roehler, "Otto - Der Katastrofenfilm" (2000), "Honolulu" (2000).

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


Eva Hassmann
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