Band 892: Film 1 SF 1 Mi, 01.01.2003 20:00 125/127 Min.
iFN: 2495
Erin Brockovich
Tatsachendrama
Als gestrandete Schönheitskönigin und alleinerziehende Mutter deckt Julia Roberts einen gewaltigen Umweltskandal auf. Packendes, Oscar-gekröntes Tatsachendrama.
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Eine ungebildete, alleinerziehende Mutter besorgt sich einen Job in einer Anwaltskanzlei und kommt einem riesigen Umweltskandal auf die Spur. Steven Soderbergh hat die auf Fakten basierende Geschichte der engagierten Frau verfilmt. Als Titelheldin Erin Brockovich ist Hollywoodstar Julia Roberts zu sehen, die für ihre Rolle einen Oscar erhielt. SF DRS zeigt den Kassenschlager "Erin Brockovich" als Auftakt einer fünftteiligen Reihe mit Filmen von Steven Soderbergh, als Fernsehpremiere und exklusiv im Zweikanalton.
Erin Brockovich (Julia Roberts), die zweifach geschiedene Mutter dreier Kinder, hat es nicht leicht im Leben. Nach einem missglückten Bewerbungsgespräch wird sie auch noch schuldlos in einen Autounfall verwickelt und steht vor einem Berg Schulden. In ihrer Verzweiflung fordert sie ihren Anwalt Ed Masry (Albert Finney) auf, für sie in seiner Kanzlei einen Job zu schaffen. Beim Sortieren der Akten stösst die ungebildete Erin auf Ungereimtheiten in einer Immobiliensache. Der Konzern Pacific Gas & Electric hat die Arztbesuche von Leuten bezahlt, die in der Nähe einer seiner Fabriken wohnen. Erin beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen, und kommt einer riesigen Chromverseuchung des Trinkwassers auf die Spur. Viele Bewohner des Gebiets sind tödlich erkrankt. Als zu Hause Erins Kindermädchen abspringt, erklärt sich der nette Biker George (Aaron Eckhart), der sich in Erin verliebt hat, glücklicherweise bereit, auf die Kinder aufzupassen. Sie hat sich nämlich - gegen den Widerstand ihres Chefs - schon viel zu sehr in den Fall verbissen. Doch schliesslich kann sie Ed Masry überzeugen, den "David gegen Goliath"-Kampf gegen den Riesenkonzern aufzunehmen.
Der überragende Erfolg von Erin Brockovich ist wohl vor allem der Zusammenarbeit von Regisseur Steven Soderbergh und Hauptdarstellerin Julia Roberts zu verdanken. Für Julia Roberts war die Verkörperung des "Robin Hood auf Stöckelschuhen" (Spiegel) eine Möglichkeit, von romantischen Komödien wie "Notting Hill" und "Runaway Bride" wegzukommen, auf die sie abonniert war, und als Charakterdarstellerin eine attraktiven Aussenseiterin aus der Unterschicht zu spielen. Die Titelheldin Erin Brockovich, der Inbegriff von "white trash", hat keine Bildung, ist manchmal leicht vulgär, trägt aber das Herz auf dem rechten Fleck. Und die tiefen Dekolletees und Push-up-BHs, die Roberts für ihre Rolle trägt, haben neue Trends gesetzt. Sie erhielt für ihr engagiertes Spiel einen Oscar als beste Hauptdarstellerin, während Regisseur Steven Soderbergh leer ausging, da er sozusagen gegen sich selbst gewann. Soderbergh war nämlich in demselben Jahr zweimal für den Oscar nominiert und bekam ihn schliesslich für sein Drogen-Drama "Traffic". SF DRS widmet dem erstaunlichen Regisseur, der am 14. Januar erst 40 Jahre alt wird, aus Anlass der Fernsehpremiere von "Erin Brockovich" eine sechsteilige Reihe. Mit Julia Roberts hat Soderbergh nach "Erin Brockovich" auch im "Rat-Pack"-Thriller "Ocean's Eleven" und im schrägen Ensemble-Film "Full Frontal" erneut zusammengearbeitet. Neben "Full Frontal" kommt von Soderbergh 2003 auch das Remake von Andrei Tarkowskis Science-Fiction-Drama "Solaris" in die Kinos.
Die weiteren Filme von Steven Soderbergh bei SF DRS:
Montag 6. Januar 2003, 23.20 Uhr / SF 1: Sex, Lügen und Video (Sex, Lies and Videotape); Mittwoch 8. Januar 2003, 20.00 Uhr / SF 2: Out of Sight (Out of Sight); Donnerstag 9. Januar 2003, 23.00 Uhr / SF 1: Schizopolis (Schizopolis); Montag 13. Januar 2003, 20.00 Uhr / SF 2: The Limey (The Limey); Montag, 13. Januar 2003, 22.40 Uhr / SF2: Die Kehrseite der Medaille (The Underneath).
Zweikanalton deutsch / englisch
Mit Julia Roberts (Erin Brockovich), Albert Finney (Ed Masry), David Brisbin (Dr. Jaffe), Dawn Didawick (Rosalind), Valente Rodriguez (Donald), Conchata Ferrell (Brenda)
Regie: Steven Soderbergh
Drehbuch: Susannah Grant
Musik: Thomas Newman
Kamera: Edward Lachman
Drama, USA 2000, Regie: Steven Soderbergh, Buch: Susannah Grant, Richard LaGravenese, Kamera: Edward Lachman, Musik: Thomas Newman. Mit: Julia Roberts, Albert Finney, Aaron Eckhart, Marg Helgenberger, Cherry Jones, Veanne Cox, Conchata Ferrell, Tracy Walter, Peter Coyote, Scotty Leavenworth, Gemmenne De la Pena, Jamie Harrold.
Weiß nicht nur mit ihren Reizen zu überzeugen: Julia Roberts als Erin Brockovich
Eigentlich hat die gut aussehende Erin Brockovich schlechte Manieren und ein zu großes Mundwerk. Manchmal fällt es ihr auch schwer, als alleinerziehende Mutter dreier Kinder Privatleben und Job unter einen Hut zu bekommen. Doch Dank ihrer Couragiertheit deckt sie als Aushilfe einer Anwaltskanzlei einen Umweltskandal auf und verhilft den Geschädigten zu einem finanziellen Ausgleich...
1993 sorgte diese wahre Geschichte in den USA für ein Riesen-Tumult. Publikumsliebling Julia Roberts beweist hier mit einem starken Auftritt, dass sie mehr als nur schön sein kann: Sie ist eine Frau aus dem Leben, was ihrem Talent entgegenkommt und sie selbst gegen den brillanten Albert Finney bestehen lässt. Ihr Lohn: Der Oscar und der Golden Globe 2001. Nach Filmen wie "Out Of Sight" und "The Limey" ist Steven Soderbergh hier erneut ein Meisterwerk gelungen, das 2001 für weitere Oscars nominiert war. Schön auch, dass Soderbergh der echten Erin Brockovich eine Gastrolle als Kellnerin gab.
Die echte Erin Brockovich von Ex-Mann verklagt, 27.03.2001
Die Darstellung der »Erin Brockovich« brachte Julia Roberts den Oscar ein, für die echte Erin Brockovich begannen mit ihrem Erfolg jedoch die Schwierigkeiten mit ihren beiden Ex-Männern.
Karriere kann auch Schattenseiten haben. So meinen nun die beiden Ex-Männer der echten Erin Brockovich, sie müssten einen Teil des Erfolgskuchens abhaben. Die Mutter dreier Kinder steht schon seit längerem mit ihrem Ex Nr. 1 vor Gericht, der sie zu erpressen versuchte, indem er ihr ein Verhältnis mit dem Anwalt Ed Masry (im Film verkörpert vom Oscar-Nominierten Albert Finney) anlastete. Ex Nr. 2 wollte auch nicht leer ausgehen: Letzten Freitag verklagte er seine Ex-Frau wegen Diffamierung seiner Person. Sie habe im »People Magazine« und in der Boulevardzeitung »The Star« erklärt, er sei ein miserabler Vater gewesen, der seinen Unterhaltspflichten nicht nachgekommen sei, berichtet Mr. Showbiz. Ob die beiden Ex-Männer mit ihren Geldbeschaffungsstrategien Erfolg haben werden, wird von Anwalt Ed Masry stark bezweifelt: »Ich kann mir keinen aussichtsloseren Weg denken, Geld zu verdienen, als Erin Brockovich zu verklagen.«
Daten zu Beteiligten / Genannten:
USA 2000