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Videoband    611

Stand: 03.04.2002
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Band 611: Film 1    Zähler: (1 -  6340)    ARTE     Mo, 24.09.2001 22:25    170 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 1751  

Pierre oder der Kampf mit der Sphinx

Drama

(1): "Zum Licht": Pierre lebt mit seiner Mutter Marie in einem Schloss in der Normandie, ganz in der Nähe der Seine gelegen. Sie sind reich, sorgenfrei und schön. Sie lieben sich. Morgen für Morgen begibt sich Pierre mit seinem vom Vater geerbten Motorrad zu seiner Verlobten, der sanften, blonden Lucie...
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1. ZUM LICHT

Der junge Schriftsteller Pierre, den das Leben verwöhnt, steht kurz davor, seine Verlobte Lucie zu heiraten. Doch dann lernt er eine geheimnisvolle Fremde kennen, die vorgibt, seine Halbschwester zu sein, und er bricht ein für allemal mit seinem bisherigen Leben.

(1): "Zum Licht": Pierre lebt mit seiner Mutter Marie in einem Schloss in der Normandie, ganz in der Nähe der Seine gelegen. Sie sind reich, sorgenfrei und schön. Sie lieben sich. Morgen für Morgen begibt sich Pierre mit seinem vom Vater geerbten Motorrad zu seiner Verlobten, der sanften, blonden Lucie. In einer Sommernacht teilt seine Mutter ihm mit, dass sie den Tag seiner Hochzeit mit Lucie festgelegt hat. Pierre fährt sofort los, um Lucie die erfreuliche Neuigkeit zu überbringen. Doch auf dem Weg dorthin taucht am Rande eines dunklen Waldes ein Wesen von düsterer Schönheit auf. Sie spricht ihn mit einem deutlich osteuropäischen Akzent an: "Pierre...du bist nicht das einzige Kind. Ich bin deine Schwester, Isabelle."


Leos Carax gilt als einer der exzessivsten und rätselhaftesten Vertreter des gegenwärtigen europäischen Kinos. Mit dieser visuell faszinierenden und obsessiven Romanze meldete er sich kraftvoll zurück auf die Leinwand. Der Film ist wie eine Fieberkurve, ein emotionales, radikales Epos mit Bildern und Rhythmen, die im heutigen Kino und erst recht im Fernsehen ihresgleichen suchen. Die lange, hier erstmals präsentierte integrale Fassung "Pierre oder der Kampf mit der Sphinx" enthält ungefähr 25 Minuten Bilder, die im Kinofilm "Pola X" noch nicht zu sehen waren. "Pola X" leitet sich vom Akronym des französischen Titels "Pierre ou les ambiguités" ab. Der epische Filmroman in drei Teilen entstand nach der Vorlage von Hermann Melville (1819-1891), der diesen Roman, der den deutschen Titel "Pierre oder Im Kampf mit der Sphinx" trägt, unmittelbar nach der Beendigung seines berühmten "Moby Dick" schrieb (1852). "Pierre" gilt als das umstrittenste und problematischste Werk des 1819 in den USA geborenen Autors Melville - nicht umsonst ist es das letzte, das einen deutschen Übersetzer (erst 1964) fand. Im Gegensatz zu seinen anderen Romanen und Novellen, die fast ausnahmslos am Meer oder auf dem Waser spielen, bleibt "Pierre" auf dem Festland. "...denn in verzweifelten Situationen sind die menschlichen Seelen wie Ertrinkende: Sie wissen sehr genau, dass sie in Gefahr sind, sie kennen alle Ursachen dieser Gefahr, aber die See ist die See, und sie müssen ertrinken." (Herman Melville) Carax machte zunächst mit der Produktion zweier Kurzfilme auf sich aufmerksam, "La fille rêvée" (1978) und "Strangulation Blue" (1979), bevor er mit "Boy meets Girl" 1983 seinen ersten Spielfilm produzierte. Der große Durchbruch gelang ihm 1991 mit "Die Liebenden von Pont-Neuf", in dem er, wie bei dem Spielfilm "Mauvais Sang" (1986), mit Juliette Binoche und Denis Lavant zusammenarbeitete. 1997 realisierte Carax den Kurzfilm, "Sans titre" (ARTE 03. 07. 1998). Außerdem ist Carax als Schauspieler in "King Lear" von Jean-Luc Godard (1987), "Les Ministères de l'Art" von Philippe Garrel (1988) und "The House" von Sharunas Batas (1997/ARTE 11. 01. 1998) zu sehen.

PIERRE ODER DER KAMPF MIT DER SPHINX

Pierre will seine verstoßene Schwester retten und das Unrecht seines Vaters wiedergutmachen. Isabelle hingegen betont, dass sie gar nichts von ihm verlangt, außer dass er ihr glaubt. Pierre aber macht einen totalen Schnitt, verlässt alles, seine Mutter, seine Verlobte, den Familienbesitz, die Normandie, und nimmt Isabelle mit nach Paris...

2. IM SCHATTEN DES LICHTS
Pierre will seine verstoßene Schwester retten und das Unrecht seines Vaters wiedergutmachen. Isabelle hingegen betont, dass sie gar nichts von ihm verlangt, außer dass er ihr glaubt. Pierre aber macht einen totalen Schnitt, verlässt alles, seine Mutter, seine Verlobte, den Familienbesitz, die Normandie, und nimmt Isabelle mit nach Paris. "Mein ganzes Leben habe ich auf etwas gewartet, das mich weiterbringt!". Mit und durch seine Schwester entdeckt er eine neue Welt: ihre Lügen, ihre Zweideutigkeiten und ihre Betrügereien. "Nehmt euch in Acht", warnt ihn eine ihm wohlgesonnene alte Frau, "man kann sich nicht gegen seine Zeit stellen, ohne dafür bestraft zu werden!"

3): "Im Blut": Pierre und Isabelle flüchten in einen unwirklichen Vorort in die Sicherheit einer Sekte. Es wird immer kälter und kälter. Die beiden schlafen miteinander, ihre Augen weit geöffnet. Pierre beginnt ein Buch zu schreiben, ein großes "Buch der Wahrheit", ein zu umfassendes Projekt für ihn. Er ist dazu nicht in der Lage. Und ist er wirklich frei von seinen eigenen Lügen, Vieldeutigkeiten und Hochstapeleien?

('Pierre ou les ambiguités')

Regie: Léos Carax     F/BRD/Jap/CH 1999




Videobandbelegung Band 611   VHS-PAL/Secam
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