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Gila von Weitershausen

Stand: 19.01.2005
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* 21.03.1944  in Trebnitz, Niederschlesien, heute Trzebnica Polen
    

Schauspielerin

Das traut man der zierlich-attraktiven Filmfrau auf Anhieb nicht zu, dass sie zu den Energiebündeln des deutschen Films zählt und auf eine bewegte rund 40-jährige Karriere mit Höhen und Tiefen zurückblicken kann. Die kurzzeitige Lebensgefährin von Starregisseur Louis Malle (1970-73) weiß durchaus im Kino zu überzeugen ("Herzflimmern", 1971; "Blutiger Freitag", 1972), arbeitet neben dem Boulevard-Theater aber schwerpunktmäßig fürs Fernsehen.

Hier wie da beherrscht sie das Flittchen oder die Ganovenbraut ebenso wie die Rolle der patenten "Landarzt"-Gattin (seit 1987) von Christian Quadflieg. Die Rolle der verlassenen Ehefrau aber hat sie vielleicht am häufigsten gespielt und da mimte sie mit Erfahrung:

Ihre erste Ehe mit Schauspieler Martin Lüttge scheiterte 1972 nach sechs Jahren endgültig. Bereits ein Jahr zuvor ging sie mit Cuotemoc schwanger, dem gemeinsamen Sohn aus der Beziehung mit Malle, der aber später Candice Bergen heiratet.

Die Liason mit dem französichen Regisseur, den das wilde Filmmädel aus den späten 60ern 1970 in den USA kennenlernt, bedeutete einen Schritt in die große Welt. Unter Chabrol ("Die Schuldigen mit den sauberen Händen", 1976) und Lelouch ("Löwe", 1988) wirkt Gila von Weitershausen in besseren Kinofilmen mit.

Ende der 60er erregte sie in den damals freizügigen "Engelchen"-Filmen ("Engelchen - oder die Jungfrau von Bamberg", 1967; Engelchen macht weiter - Hoppe, hoppe Reiter", 1969) sowie Filmchen wie "Der Bettelstudent oder Was mach' ich mit den Mädchen? (1970) oder "Nicht fummeln, Liebling" (1970) erstmals Aufsehen. Zusammen mit Martin Lüttge fühlte sie sich der 68er-Generation verpflichet. Die blaublütige Gila lebte in Kommunen und durchstreifte die Welt als Rucksacktouristin.

Die Erfahrung, mit wenig auskommen zu müssen, machte die junge Gila, eines von sechs Geschwistern, im Kindesalter, als die Eltern als verarmter Landadel aus dem Osten nach Hessen flüchten. Besuch einer Rudolf-Steiner-Schule, Schauspielunterricht in München, Bayern-Tournee mit dem Fränkischen Landestheater, Münchener Kammerspiele und Besuch der Filmschule in Los Angeles sind weitere Stationen.

Im Film hat sie 1968 ihre ersten grösseren Erfolge. Sie gastierte damals auch in Frankreich, ist danach und in den letzten Jahren aber vorrangig im TV zu sehen.

Krimis, Serien und Fernsehfilme kennzeichnen ihre Karriere: 1970 neben Joachim Fuchsberger im Herbert-Reinecker- Straßenfeger "11 Uhr 20"; in den 70ern Episoden für "Derrick", "Der Alte", später auch in "Liebling Kreuzberg" (1986) und in Tatort-Krimis mit Ulrike Folkerts; "Liebe auf Bewährung" (1992), mit Sascha Hehn; 1992-94 in der Familienserie "Ein besonderes Paar"; Rosamunde-Pilcher- Verfilmung "Stunde der Entscheidung" (1996); 1998 in dem TV- Thriller nach Konsalik "Eine Lüge zuviel"; im gleichen Jahr in dem TV-Film "Der kleine Unterschied" 1998; Star der Sitcom "Biggi" (1998), als streikende Hausfrau, die dem Spießerheim den Rücken kehrt und Malerin werden will. Danach eine erste Rolle in der Amelie-Fried-Verfilmung "Traumfrau mit Nebenwirkung"; mit Elke Sommer und Heidelinde Weis in der TV-Komödie "Nicht mit uns" (1998).

Im Kino: "Meine Tochter - Deine Tochter" (1972); die Simmel- Verfilmung "Gott schützt die Liebenden" (1973); neben Michel Piccoli und Pierre Malet 1980 in der Stefan-Zweig-Verfilmung "Verwirrung der Gefühle"; Nebenrolle in "Rivalinnen der Liebe" (1999)

Gila von Weitershausen heiratet 1994 den Radiologen und Psychoanalytiker Dr. Hartmut Wahle und lebt in München. Nach zehnjähriger Bühnenabstinenz startet sie 1998 wieder eine Tournee mit Eugene O'Neills "Fast ein Poet".

Filmografie bei IMDB:
german.imdb.com/name/nm0903212



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