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Videoband    989

Stand: 25.09.2003
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Band 989: Film 1       3sat     So, 24.08.2003 20:15    60/59 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 2803  
Thema: 1968

Deutsche Lebensläufe

Rudi Dutschke

Medienstar und "Volksfeind Nr. 1"

Porträt

Reihe: Deutsche Lebensläufe  Zur ersten Folge:  Deutsche Lebensläufe: Martin Heidegger  Zur vorhergehenden Folge:  Deutsche Lebensläufe: Martin Heidegger

Drei Schüsse, die die Welt bewegten und Deutschland erbeben ließen. Am Gründonnerstag 1968 schießt der 23-jährige Hilfsarbeiter Josef Bachmann den Studentenführer Rudi Dutschke auf der Straße nieder. 11 Jahre später wird Dutschke an den Spätfolgen des Attentats sterben, am Heiligen Abend des Jahres 1979.
Für seine Anhänger war er "unser Rudi", Idol und Hoffnungsträger, für seine Hasser die "verlauste Kreatur". Nach seinem Tod spricht der einstige Regierende Bürgermeister von Berlin, Heinrich Albertz, von einem "typisch deutschen Schicksal".
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Die drei Schüsse auf Rudi Dutschke waren ein Attentat auf seinen Traum: den Traum von einem gesamtdeutschen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. "Bei uns zu Hause gab es nie einen Gegensatz von Christentum und Sozialismus", hat er einmal geschrieben. Zum real existierenden Sozialismus der DDR und der Sowjetunion ging Dutschke (1940-1979) früh auf Distanz: Er wächst in Luckenwalde auf, einem kleinen Ort in der Märkischen Heide. Seine Mutter ist strenggläubige Protestantin. Schüler Rudi engagiert sich in der Jungen Gemeinde. Obwohl in der FDJ verweigert er den Eintritt in die Nationale Volksarmee, bekennt sich zur Wiedervereinigung und darf deshalb nicht Sportjournalistik studieren.

Als er 1960 in Westberlin ein Soziologie-Studium beginnt, ahnt er nicht, dass er lange nicht nach Hause zurückkehren wird. Der Bau der Mauer sperrt ihn aus. Der junge Dutschke ist "Republik-Flüchtling".

In strenger Disziplin eignet er sich die gesamte sozialistische Theorie an. Er will zurück zu deren Wurzeln, liest Marx, Lenin, Rosa Luxemburg. Die Diskrepanz zwischen sozialistischer Theorie und Praxis der in der DDR Erlebten lässt ihn nicht los. Rudi Dutschke beschließt, "Berufs-Revolutionär zu werden. Fortan sieht er seine Aufgabe darin, die benachteiligten gesellschaftlichen Minderheiten zu aktivieren jene in der "Dritten Welt", jene in der kapitalistischen Bundesrepublik.

"Aufklärung als Aktion" ist seine Parole. Er wird zum Politrebell, zum Sprecher des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, zum Medienstar und "Volksfeind Nr. 1". Nach dem Attentat ist sein Sprachzentrum schwer beschädigt, der größte Redner der Studentenbewegung ist zum Verstummen gebracht worden. Drei Jahre dauert es, bis Rudi Dutschke wieder sprechen gelernt hat. Mit seiner Familie verlässt er Deutschland, auf der Flucht vor der Sensationspresse, auf der Suche nach einem neuen Zuhause.

Aus mehreren Ländern wird er ausgewiesen. Schließlich kehrt der doch nach Berlin, "seine" Stadt zurück. Die neue Ökologie-Bewegung der Grünen lässt die alte Hoffnung auf Ver-besserung der Verhältnisse wieder wach werden. Rudi Dutschke ertrinkt während eines epileptischen Anfalls in der Badewanne. Er ist 39 Jahre alt. Ein Film von Frank Hertweck und Simone Reuter

www.3sat.de/ard/sendung/49284/index.html


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Band 989: Film 2       3sat     Fr, 28.05.2004 14:00    60/59 Min.   
  deutsch
  iFN: 20  

delta

Terrorismus - Herausforderung unserer Zeit


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 Bild 1:  Terrorismus - Herausforderung unserer Zeit  Magazin

delta  Zur nächsten Folge:  delta: Wozu ist das Gute gut oder: Brauchen wir eine neue Moral? auf 'Band 1100'   Zur vorhergehenden Folge:  delta: Sex - die Realität

Terrorismus in den 70er Jahren und die Bedrohung im 21. Jahrhundert: Was hat sich verändert? Können einige wenige, wie damals die RAF, auch heute einen Staat gänzlich lähmen? Wie aber sollte die Gesellschaft auf die Herausforderung des internationalen Terrorismus reagieren? Die Diskussion um die Erfassung von biometrischen Daten, die Analyse von Bewegungsmustern in der Rasterfahndung und die Häufung von Abhörmaßnahmen zeigen, wie leicht Bürger offenbar bereit sind, auf Freiheit zu verzichten.
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Baader, Meinhof, Ensslin: Diese Namen standen in Deutschland bis vor kurzem für Terrorismus. Das Thema "RAF" ist auch heute noch, Jahrzehnte später, emotional stark besetzt. Inzwischen ist aber Terrorismus auch in Europa weitgehend synonym mit der weltweiten Bedrohung vor allem durch religiöse Fundamentalisten. Gert Scobel analysiert in "delta", was den Terrorismus der 70er Jahre und den des 21. Jahrhunderts verbindet und diskutiert mit seinen Gästen, wie die Gesellschaft auf die Herausforderung des Terrorismus reagieren sollte: Die Diskussion um die Erfassung von biometrischen Daten, die Analyse von Bewegungsmustern in der Rasterfahndung und die Häufung von Abhörmaßnahmen zeigen, wie leicht offenbar Bürger bereit sind, auf Freiheit zu verzichten.

delta Das Denk-Magazin mit Gert Scobel
Gäste: - Gerhart Baum, ehemaliger Bundesinnenminister und Jurist - Lutz Hachmeister, Publizist und Filmemacher (Grimmepreis 2004) - Herfried Münkler, Politikwissenschaftler und Terrorismusexperte Erstausstrahlung

Mehr dazu: www.3sat.de/delta/65886/index.html

D 2004


 Zur nächsten Folge:  delta: Wozu ist das Gute gut oder: Brauchen wir eine neue Moral? auf 'Band 1100'   Zur vorhergehenden Folge:  delta: Sex - die Realität


Videobandbelegung Band 989   VHS-PAL/Secam
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