Band 987: Film 1 ZDF Di, 12.08.2003 20:15 45/43 Min.
deutsch
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iFN: 2795
Thema: Eisenbahn
Amerikas Wilder Westen (1)
Wettrennen der 'Eisernen Pferde'
Reportage
Amerikas Wilder Westen (1/2)
"Du wanderst durch eine verlassene Geisterstadt und in der Phantasie läuft ein klassischer Western nach dem anderen ab. Auf dem Friedhof stehst du vor verwitterten Grabsteinen, und plötzlich haben die imaginären Figuren alle deutsche Namen." Es sind die romantischen Geschichten aus Amerikas "Wildem Westen", die Eberhard Piltz, USA-Korrespondent des ZDF, besonders faszinieren. So bricht er auf zu einer Reise auf den Spuren der "Eisernen Pferde" und erzählt von einem der spannendsten Wettrennen der Moderne: Zwei Eisenbahngesellschaften schlagen ihre Trassen quer durch den damals noch unbekannten Kontinent. Bis heute ist die Fahrt von Küste zu Küste eine Traumreise, von den Metropolen des Ostens durch die Weite der Prärie und die Bergwelt der Rocky Mountains bis an die Strände des Pazifik.
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Es ist Mitte des 19. Jahrhunderts, als Landvermesser, Ingenieure und Schienenleger, darunter zahlreiche deutsche Einwanderer, von Missouri im Osten westwärts in die endlosen Prärien vordringen. Die Konkurrenten im Westen starten von Kalifornien aus. In den ersten Jahren des hart geführten Wettkampfes sind die Fortschritte dort nur in Metern zu messen. Im Osten jedoch fressen sich die Gleise Meile für Meile in atemberaubendem Tempo durch die grandiosen Landschaften. Erkauft mit einer systematischen Massenvernichtung und Vertreibung derer, die dieses Land bisher bewohnten: Indianer und Büffel.
Entlang der Trassen wachsen die Städte der Glücksritter aus dem Boden, herrschen Faustrecht und Gesetzlosigkeit. Die Erfindung des sechsschüssigen Colts prägt zu dieser Zeit die Besiedlung der Prärien wie kein anderes "Instrument des Fortschritts". Zwei Unternehmen liefern sich einen gnadenlosen Wettbewerb: Union Pacific und Central Pacific. Die Linie, die die meisten Meilen baut, wird auch das meiste Geld und Land von der Regierung bekommen. Es ist die Stunde der Eisenbahnbarone, des von der Regierung geförderten Abenteuerkapitalismus, der bis heute in seinen wirtschaftlichen Folgen nachwirkt.
In seiner spannenden Reise-Reportage entlang der Trassen lässt Eberhard Piltz die Eroberung des Kontinents durch die "Eisernen Pferde" nacherleben: vom Mississippi zu den großen Prärien, durch Wüsten und Gebirgslandschaften, über die Felsmassive der Sierra Nevada ins goldene Kalifornien und beschreibt gleichzeitig, was geblieben ist aus der Zeit der rauchenden Colts und stampfenden Rösser, wie damals der Aufstieg der USA zur wirtschaftlichen und politischen Weltmacht begann und was heute noch davon zu finden ist.
Regie: Eberhard Piltz
Kamera: Hartmut Pauls
Regie: Eberhard Piltz
Band 987: Film 2 ZDF Di, 19.08.2003 20:15 45/44 Min.
deutsch
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iFN: 2796
Thema: Eisenbahn
Amerikas Wilder Westen (2)
Hölle auf Rädern
Reportage
Amerikas Wilder Westen (2/2)
Es ist die Zeit, in der die Legenden entstehen von mutigen Cowboys, tapferen Sheriffs und furchtlosen Revolverhelden: Zwei Eisenbahngesellschaften liefern sich einen gnadenlosen Wettkampf mit dem Bau ihrer Trassen quer durch Amerika. In der Mitte des 19. Jahrhunderts startet der eine Trupp im Osten von Iowa aus, der andere von Kalifornien im Westen. Wer die meisten Meilen baut, wird auch das meiste Geld und Land von der Regierung bekommen. Es ist die Stunde der Eisenbahnbarone, aber auch der Einwanderer, unter ihnen viele Deutsche, die ihr Glück suchen im bis dahin kaum bekannten Kontinent.
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Im zweiten Teil seiner Reise-Reportage erzählt Eberhard Piltz, USA-Korrespondent des ZDF, vom gesetzlosen Wanderzirkus, den die "Hölle auf Rädern" magisch anzieht. In dem Tempo, mit dem die Schienen vom Missouri aus in den Westen vordringen, verändert sich das dünn besiedelte Land. Neben Glücksrittern und Goldsuchern, Ingenieuren und Schienenlegern ziehen unzählige Siedler in den "Wilden Westen", um neues Land für Mensch und Vieh zu finden oder Städte aus dem kargen Boden zu stampfen, von denen die meisten heute nur noch geisterhaft von der Vergangenheit zeugen.
Auf den Spuren der Einwanderer und Siedler, dem eisernen Band der neuen Bahnlinien folgend, erzählt Piltz Geschichten aus dem "Wilden Westen", die bis heute das Image Amerikas entscheidend prägen. Die Legenden, die sich um diese romantisch verklärte Zeit ranken, hat Hollywood in zahllosen Western immer wieder mit neuem Leben erfüllt. Die Ortschaften und Städte, die er aufsucht, künden von einer bewegten Geschichte, die Menschen, mit denen er spricht, rücken so manche Legende ins rechte Licht und erzählen von der großen Vielfalt Amerikas. Mit dem klassischen Westernzug reist er durch Landschaften von malerischer Schönheit, die bis heute kaum etwas von ihrem Reiz verloren haben.
Die Arbeiterheere, die die Eisenbahntrassen in jahrelanger Arbeit unter größten Entbehrungen quer durch den Kontinent treiben, hinterlassen ihre Spuren. Im Westen sind es fast ausschließlich Chinesen, die sich für dieses zur damaligen Zeit gigantische technische Wunderwerk anwerben lassen. Chinatown in San Francisco hat hier sein Ursprung. Im Osten sind es vor allem Iren und andere Europäer, die ihr Glück machen wollen jenseits des Atlantik. Unter ihnen viele Bauern aus Deutschland, von denen die Eisenbahnbarone glauben, sie seien besonders fleißig, würden klaglos arbeiten und zudem das Hinterland als Farmer bestellen. Es ist die Zeit der großen Büffelherden, Lebensgrundlage der indianischen Ureinwohner. Die "Hölle auf Rädern" hinterlässt hier wohl ihre blutigsten Spuren. Indianer wie Büffel zahlen vor allem den Blutzoll. Die Wunden sind bis in unsere Tage hinein noch nicht vernarbt.
Ziel der Reise von Eberhard Piltz ist Utah, das Land der Mormonen, wo sich am 10. Mai 1869 die beiden Eisenbahnlinien treffen und der Einschlag eines goldenen Nagels noch heute von dieser Pionierleistung zeugt, untrennbar verbunden mit dem Mythos einer stolzen wie mächtigen Nation.
Länge: 45 min
Kamera: Hartmut Pauls
Videobandbelegung Band 987 VHS-PAL/Secam
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