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Videoband    641

Stand: 19.05.2004
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Band 641: Film 1       ARTE   ( SWR © )      Di, 18.05.2004 19:00    45/43 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3082  
Thema: Architektur

Gottes Plan und Menschen Hand

Dokumentation Kultur

Die europäische Stadt des Mittelalters bezaubert, weil sie so gänzlich ohne Kalkül und Rationalität entstanden zu sein scheint - sie steht heute noch immer für die "gewachsene Stadt", die sich wie von selbst im Laufe von Jahrhunderten um das geistige und städtebauliche Zentrum - den Dom - entwickelt hat. Der Freiburger Architekt und Stadtplaner Klaus Humpert lüftet das Geheimnis mittelalterlicher Stadtplanung, stellt gängige Erklärungsmuster auf den Kopf und erklärt, wie mittelalterliche Städte wirklich entstanden sind. Seine Thesen zur Entstehung mittelalterlicher Städte haben hitzige und kontroverse Diskussionen ausgelöst.
Dokumentation, Deutschland 2004, SWR, Erstausstrahlung
Von: Dominik Wessely
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Warum üben mittelalterliche Städte bis heute einen solchen Zauber auf uns aus? Ist es nur Nostalgie und Verklärung, wenn Jahr für Jahr Millionen Menschen aus aller Herren Länder nach Rothenburg ob der Tauber, nach Heidelberg, Freiburg oder Nürnberg pilgern? Und warum vermissen wir in so vielen Großstädten des 21. Jahrhunderts genau jene elementaren Qualitäten, die wir im Erscheinungsbild jeder mittelalterlichen Stadt noch heute erleben: Vielfalt, Lebendigkeit, Harmonie? Die europäische Stadt des Mittelalters bezaubert uns, weil sie so gänzlich ohne Kalkül und Rationalität entstanden zu sein scheint - sie ist für uns immer noch die "gewachsene Stadt", die sich wie von selbst im Laufe von Jahrhunderten um das geistige und städtebauliche Zentrum - den Dom - entwickelt hat. Nun müssen wir uns an einen völlig neuen Gedanken gewöhnen. Beinahe 15 Jahre lang hat sich der Freiburger Architekt und Stadtplaner Klaus Humpert mit den Gestaltungsprinzipien mittelalterlicher Städte beschäftigt. Was zunächst eher spielerisch mit der Untersuchung seiner Heimatstadt begann, führte schließlich zur Überprüfung von mehr als 100 Grundrissen der 3.000 europäischen Stadtgründungen des Mittelalters. Die Ergebnisse von Klaus Humperts Forschungen stellen unser Bild vom Mittelalter in vielerlei Hinsicht auf den Kopf, und sie werden die Geschichtsschreibung wohl noch auf Jahre beschäftigen: Die "gewachsene Stadt" des Mittelalters ist ein Mythos, denn fast alle bedeutenden Stadtgründungen dieser Epoche wurden bis ins kleinste Detail auf dem Reißbrett geplant!
Als Humpert seine Erkenntnisse veröffentlichte (Klaus Humpert, Martin Schenk: Die Entdeckung der mittelalterlichen Stadtplanung, Theiss-Verlag, Stuttgart 2001), war das der Beginn einer hitzigen und kontroversen Diskussion, die noch immer andauert: Archäologen und Historiker wehren sich in großer Zahl gegen Humperts These von der geplanten Stadt des Mittelalters - aber es ist ihnen bis heute nicht gelungen, ihrerseits ein Erklärungsmodell zu liefern für die von Humpert gemessenen erstaunlichen Konstruktionen der mittelalterlichen Stadtplaner.

Und wieder einmal ist mit einer Forschungsarbeit wie dieser eine ernst zu nehmende Gefahr für das arrogante Selbstverständnis von Leuten entstanden, die alleine auf Grund des heutigen Datums (und der Summe des Wissens, das andere für sie bis heute angehäuft haben) stolz sind und sich Ihren Vorgängern haushoch überlegen fühlen.

Buchbeschreibung "Geplant, nicht gewuchert" Text von Hans Wille in:
www.nationalgeographic.de/php/magazin/redaktion/2003/09/redaktion_geographica.htm

Biografisches zu Klaus Humpert in:
www.archinform.de/arch/2423.html

D 2004


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Band 641: Film 2       ARTE   ( ARTE F © )      Do, 26.08.2004 14:00    45/45 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 3140  

Das Geheimnis des Archimedes

Dokumentation Wissenschaft

Die Dokumentation zeichnet die wechselvolle Geschichte einer 2.200 Jahre alten Abhandlung nach, die letztlich nicht den Lauf der Welt verändern konnte, weil die letzte Textabschrift seit dem 12. Jahrhundert verschollen war. Nach einer flüchtigen Wiederentdeckung 1906 tauchte sie erst 1991 wieder auf. 1998 wurde sie endlich entziffert und erforscht. Die Rede ist von einem einzigartigen Text des griechischen Gelehrten Archimedes: "Die Methode". Er nahm darin den Unendlichkeitsbegriff vorweg.
Dokumentation, Großbritannien 2002, ARTE F, Erstausstrahlung
Von: Liz Tucke
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Archimedes Handschrift "Die Methode" aus dem 10. Jahrhundert wurde 1998 für zwei Millionen Dollar an einen anonymen Käufer versteigert. Sie ist die einzige Spur der Archimedischen Abhandlung. Die Berechnungsergebnisse von Archimedes sind bekannt. Doch der Text fördert einen erstaunlichen Denkansatz bei der Lösung mathematischer Aufgaben zutage, insbesondere die Vorwegnahme der Infinitesimalrechnung und damit des Unendlichkeitsbegriffs. Die "Wiederentdeckung" dieser Konzepte im 17. Jahrhundert führte zu einer grundlegenden Umwälzung der mathematischen und physikalischen Lehre.
Dass die bahnbrechenden Erkenntnisse des Archimedes so lange in Vergessenheit gerieten, liegt möglicherweise am Verschwinden der Handschrift im 12. Jahrhundert. Ein Mönch verwendete die Seiten der letzten im Umlauf befindlichen Abschrift zum Binden eines Gebetbuchs. Er schabte den Urtext ab und ersetzte ihn durch einen neuen. Das Palimpsest tauchte erst 1906 wieder auf.
In einem Kloster von Konstantinopel fand der dänische Hellenist Johan Ludwig Heiberg die Handschrift und erkannte ihren Wert. Er lichtete einen Teil der Seiten ab, um sie zu entziffern. Doch seine Transkription war lückenhaft, und die damalige Technik erlaubte ihm keine weiterführenden Untersuchungen. Im ersten Weltkrieg ging das Archimedes-Palimpsest erneut verloren.
1991 wurde ein Experte des Auktionshauses Christies von einer französischen Familie kontaktiert, die auf Umwegen in den Besitz der Schrift gekommen war. 1998 wurde das Werk versteigert. Sein neuer Besitzer wandte sich an das Walters Art Museum in Baltimore. Mit Bildgebungsverfahren und modernen Restaurationstechniken gelang es dem Konservator William Noel und seinem Expertenteam in mühevoller Kleinarbeit, das im Laufe der Jahrhunderte stark in Mitleidenschaft gezogene Buch zu entziffern.


Das kleine Extra

Die abenteuerliche Geschichte und der Inhalt der Handschrift werden durch Off-Kommentare, Interviews mit Wissenschaftshistorikern, Restauratoren und Experten sowie durch fiktionale Elemente, Einblendungen und Animationen vermittelt.
Archimedes lebte im 3. Jahrhundert vor unserer Zeit. Er gilt als der größte Mathematiker und Physiker des Altertums. Seinen Zeitgenossen war er vor allem durch seine Ingenieurbauten bekannt: Er konstruierte ein Planetarium, Be- und Entwässerungspumpen sowie Kriegsmaschinen zur Verteidigung des von den Römern belagerten Syrakus. Zu seinem Lebenswerk gehören unter anderem Oberflächen- und Volumenberechnungen von gekrümmten Körpern (Kugel, Zylinder, Kegel usw.) mithilfe der Kreiszahl Pi, deren Wert er eingrenzen konnte, das nach ihm benannte Prinzip vom statischen Auftrieb, die Formulierung von Hebel- und Schwerpunktgesetzen und die Entdeckung des spezifischen Gewichts ...

GB 2002




Videobandbelegung Band 641   VHS-PAL/Secam
Filme Laufzeit normal bespielt Werbung reserviert bedingt frei frei
2 240 90


150

Minuten
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