Filme auf | Videoband 240Kultur und Geschichte |
Stand: 23.02.2000 Zum Bandende |
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Europa im Zeitalter des Odysseus
Die Höhle von Chauvet im Südosten Frankreichs enthält die ältesten bis heute bekannten Höhlenmalereien. Sie sind bis zu 35000 Jahre alt. Der Prähistoriker Jean Clottes und sein Team führten dort 1999 zwei gründliche Untersuchungen durch. Sie wurden von einem Filmteam begleitet, das die verschiedenen Etappen aufzeichnete. Vor der gepanzerten Tür der Grotte, die für Normalsterbliche verschlossen bleibt, kommentierten die Wissenschaftler ihre Arbeit.
Dokumentation von Pierre Oscar Lévy, La Sept ARTE, Frankreich 2000
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Der Film zeigt zunächst den mühsamen Aufstieg zur Höhle. Nach und nach verschwinden die Forscher mit ihrem schweren Gerät durch die Panzertür. Als sie einige Stunden später einer nach dem anderen die Höhle wieder verlassen, sprechen ihre Reaktionen - Begeisterung, Sprachlosigkeit, Bewegung - Bände. Die Bedeutung der Funde für die moderne Archäologie und für die Forscher persönlich ist immens, denn der direkte Kontakt mit den frühen Spuren der menschlichen Existenz ist eine Erfahrung, die unter die Haut geht und für die selbst gestandene Wissenschaftler zuweilen keine Worte finden.
Das Filmteam wohnte auch einigen Besprechungen im improvisierten Expeditionsbüro bei. Vor dem Computer vergleichen Jean Clottes und seine Kollegen Dominique Baffier und Valérie Feruglio - beide Spezialisten für altsteinzeitliche Kunst - Aufnahmen aus der Höhle: Sie kommentieren u.a. den 27000 Jahre alten Fußabdruck eines Kindes in der Tonerde, eine Ansammlung der Knochen von über 100 Bären und Überreste von Pflanzen und Holzkohle in einer Bodenprobe. Das packende Filmdokument macht deutlich, welche Emotionen, Zweifel und Herausforderungen ein solches Unterfangen mit sich bringt.
F 2000
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Die 1994 im südfranzösischen Département Ardèche entdeckte Chauvet-Höhle ist die bisher älteste bekannte Höhle mit Wandmalereien. Um die Zeichnungen zu erhalten, bleibt der Öffentlichkeit der Zugang verwehrt. Für die Dreharbeiten zu diesem Film war eine Sondererlaubnis erforderlich.
Dokumentation, Frankreich 2002, ARTE F, Erstausstrahlung Regie: Pierre Oscar Levy
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Das Drehteam begleitete den Schriftsteller, Kunstkritiker und Maler John Berger, der erst kürzlich Mitglied der Forschungsgruppe geworden ist, bei seinem ersten Besuch der Chauvet-Höhle. Aurignac-Menschen zeichneten hier vor 32.000 Jahren Szenen ihres Alltags an die Höhlenwände. Der Prähistoriker Jean Clottes und sein Team führen durch die Höhle und erläutern die verschiedenen Kammern, die Raumnutzung, die Behausungen sowie die zahlreichen Spuren menschlicher und tierischer Präsenz. Die Analyse der Figuren belegt, dass die Aurignac-Menschen über verschiedene Techniken verfügten: Sie schnitzten, zeichneten, schabten, wischten, nutzten die Volumen der Höhlenwand und schufen illusionistische Reliefs. Aufgrund des guten Erhaltungszustands lassen sich die Techniken der Künstler nachvollziehen, die Gesten erahnen und die benutzten Instrumente nachbilden. Der Besuch der Höhle ist nicht vergleichbar mit einem Museumsbesuch. Es handelt sich hier um einen lebendigen, erstaunlich gut erhaltenen Raum, der dazu anregt, unsere Kenntnisse über die Ursprünge des Menschen, seiner Kultur und seines Denkens neu zu verstehen. Zwar stehen die Forschungsarbeiten und Interpretationen erst am Anfang, aber der Anblick dieser aussagekräftigen Zeichnungen lässt niemanden unberührt und überzeugt den Betrachter von der hervorragenden Bedeutung dieser Entdeckung.
F 2002
Videobandbelegung Band 240 VHS-PAL/Secam
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