Filme auf | Videoband Gold 81 |
Stand: 10.05.2000 Zum Bandende |
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Justus Franz begrüßt unter anderem den irischen Flötisten James Galway
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Können Computer komponieren? Waren Mozart und Haydn zwei der ersten Computerkomponisten? Muss die Musikgeschichte womöglich neu geschrieben werden?
Dokumentation von Syrthos Dreher
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Wohl kaum. Und doch sollen sich beide Komponisten gelegentlich bereits eines technischen Verfahrens bedient haben, das gerade heute in Computer-Kompositionsprogrammen eine entscheidende Rolle spielt: Das Musikalische Würfelspiel. Das Verfahren ist ganz einfach - auf den ersten Blick jedenfalls: Man komponiere eine Reihe erster Takte, eine Reihe zweiter, dritter, vierter Takte, usw., usw. - und würfele sich aus diesen Bausteinen einen, hundert oder tausend echte Haydns und Mozarts zusammen. Nichts anderes tut 250 Jahre später David Cope, Komponist und Wissenschaftler an der University of California in Santa Cruz. Er glaubt, dass sein Computerprogramm in allernächster Zukunft sogar (echten?) Mozart oder Bach wird komponieren können.
Etliche Flugstunden weiter nördlich lässt der Arzt Peter Gannon zu Beethovens Fünfter Sinfonie von seinem Computer ein Solo von Charlie Parker erfinden und auch spielen. In seinem Computer lebt die Jazzelite der vergangenen Jahrzehnte und nimmt jeden Kompositionsauftrag entgegen.
Seit Jahrhunderten kennt man sie, die Windspiele oder Äolsharfen: selbstklingende Stäbe oder Saiten, die Klänge erzeugen, angeregt durch den Luftstrom der Winde. Die englischen Computerspezialisten Tim und Peter Cole machen sich dieses Prinzip zunutze in ihrem Computerprogramm, das Zufallsmusik produziert, die stunden-, tage-, jahrelang dauern kann, ohne sich je zu wiederholen.
Und während im Experimentalstudio des SWR in Freiburg ein komplexer Klang einem Mozartschen Furze gleich, computergesteuert nach oben in den Himmel entweicht, hat man im Pariser Ircam den berühmtesten Kastraten aller Zeiten, Farinelli, mit Hilfe des Computers für einen Kinofilm ein zweites Mal entmannt und seine Stimme neu erschaffen.
In seiner Dokumentation, die ihn halb um den Globus führte, vermittelt der Stuttgarter Filmemacher Syrthos Dreher einen faszinierenden Einblick in die phantastische Welt der Computermusik.
D 2000
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Auf einem alten Foto sieht man einen jungen Mann mit einer Hornbrille, er sitzt in einem Hörfunkstudio, hat ein Mikrofon vor sich. Um ihn herum ausgebreitet Dutzende von Schallplatten. Unsicher grinst er in die Kamera. So beginnt der Jazz in Deutschland.
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Joachim Ernst Berendt wurde 1922 geboren. An einer seiner großen Wirkungsstätten, dem MPS-Studio in Villingen-Schwenningen, wo er in den 60er Jahren seine großen Oscar-Peterson-Aufnahmen machte, wurde er 1998 ins Kreuzverhör genommen: zu seinen Anfängen, zu "Jazz als Politikum", zu seinen Favoriten, zu seiner Hinwendung zur Spiritualität, zu seiner Leidenschaft für Musik.
Illustriert wird dieses Intensiv-Interview mit Konzertausschnitten aus dem Archiv, von den Berliner Jazztagen und anderen Berendt-Produktionen.
Berendt, der sich auch als Autor von über 25 Büchern den Übernamen "Jazzpapst" erwarb, starb am 4. Februar vergangenen Jahres im Alter von 77 Jahren in Hamburg an den Folgen eines Unfalls.
Auf der "Jazz Open '98" in Stuttgart wurde ein Abend zu Ehren von Berendt gestaltet. Er wollte noch einmal seine ihm wichtigsten Interpreten um sich haben. Zum Beispiel: John McLoughlin, Albert Mangelsdorff, John Handy, Markus Stockhausen, Jens Zygar.
Dokumentation in zwei Teilen von Willy Meyer aus dem Jahr 1998
D 1998
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Joachim Ernst Berendt war eine Institution in Sachen Jazz - ein "Jazzpapst". Er entdeckte Musiker und Stilrichtungen, gründete die Berliner Jazztage, die Donaueschinger Musiktage, lud schon 1967 zum ersten "Weltmusikfestival", schrieb Bestseller über Jazz und wurde mit Preisen dekoriert, war aber auch umstritten.
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Der zweite Teil dieser Dokumentation zeigt unter anderem Ausschnitte eines Konzertes mit John McLoughlin, Albert Mangellsdorf, John Handy und anderen, das bei den "Jazz Open '98" in Stuttgart zu seinen Ehren veranstaltet wurde.
Dokumentation in zwei Teilen von Willy Meyer, Deutschland 1998
D 1998
Videobandbelegung Gold 81
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