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Fellinis Stadt der Frauen

Stand: 16.10.2003
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  deutsch  Farbe: Farbe
  Aufnahmestatus: gewünscht        Do, 16.10.2003 00:35    ARD    135 Min.       iFN: 2857
Drama

Wieder einmal steigt der alternde Don Juan Snąporaz einer schönen Frau nach, doch verirrt er sich diesmal in ein abgelegenes Hotel, in dem ein feministischer Kongress tagt. Unerwartet gerät der notorische Schürzenjäger hier in die Rolle des Objekts, er wird gejagt, bedroht und versteht die Welt nicht mehr. Auf der Suche nach der idealen Frau verirrt der Träumer Snąporaz sich immer mehr in einem Labyrinth aus Wünschen und erotischen Phantasien, bis er, aus unruhigem Schlaf erwacht, wieder im Zugabteil seiner eigenen Ehefrau gegenüber sitzt. Fellinis surrealer Bilderbogen ist ein Abgesang auf den Mann, der die Frauen liebt, und der auf seiner Suche nach dem idealen Geschöpf nur seiner eigenen Lächerlichkeit begegnet. Mit Marcello Mastroianni in einer Paraderolle.
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Lüstern mustert der alternde Schürzenjäger Snąporaz (Marcello Mastroianni) während einer Bahnreise die ihm gegenüber sitzende, attraktive Frau (Bernice Stegers) und kennt, nach einer Fahrt durch den Tunnel, nur noch einen Gedanken. Wie hypnotisiert folgt er ihr, als der Zug unvermittelt auf offener Strecke hält und die Dame aussteigt. Die unbekannte Schöne führt ihn in ein abgelegenes Hotel, wo ein Kongress radikaler Feministinnen tagt. Konfrontiert mit Theateraufführungen, Vorträgen, Gruppenmeditationen und Dia-Shows - alle zum Thema Unterdrückung der Frau - fühlt Snąporaz sich wie ein Beobachter von einem anderen Stern. Was ist nur plötzlich mit den Frauen geschehen? Als die rätselhafte Dame aus dem Zug ihn unversehens als typisches Beispiel der verhassten Gattung Mann herausdeutet, kann Snąporaz nur mit knapper Not entkommen. Aus dem Hexenkessel voller närrischer Weiber flüchtet er in die phallokratische Trutzburg seines alten Schulfreundes Sante Katzone (Ettore Manni). Von militanten Feministinnen umzingelt, feiert der skurrile Sexprotz gerade seine 10.000. Geliebte. Katzone hat sich eine erotische Fotogalerie eingerichtet, in der die Lustschreie all seiner Verflossenen per Knopfdruck abrufbar sind. Als Snąporaz ausgerechnet hier auf die "ewige Ehefrau" (Anna Prucnal) trifft, die ihm Vorhaltung über Vorhaltung macht, gerät die frivole Entdeckungsreise mehr und mehr zum Albtraum. Auf einer turbulenten Achterbahnfahrt passiert Snąporaz Stationen seiner eigenen Kindheit und Jugend, Erinnerungen an erotische Erlebnisse blitzen auf und verlöschen wieder. Mit letzter Kraft rettet Snąporaz sich in eine Gondel, die an einem Ballon in Form einer Riesenfrau hängt. Der Träumer entschwebt in den Himmel der Lüste, bis das Sperrfeuer einer Feministin den Luft- bzw. Lustballon zerstört. Snąporaz stürzt jäh in die Tiefe - und erwacht im Eisenbahnabteil, in dem er eingeschlafen war...
Skandal machte "Fellinis Stadt der Frauen", weil feministische Gruppen, die der Regisseur engagiert hatte, nur ein denunziatorisches Zerrbild ihrer Ideen wieder erkannten. Aus heutiger Sicht ist Fellinis mit überbordender Phantasie in Szene gesetzter, surrealer Bilderbogen eine Persiflage auf typische Männerphantasien und Männerängste. Neugierig, lüstern und feige stolpert Marcello Mastroianni, Alter Ego des Regisseurs, auf der Suche nach der idealen Frau durch das Labyrinth seiner eigenen Träume, Verblendungen und Vorurteile.
In der Federico-Fellini-Reihe folgt am 22. Oktober 2003 "Ginger und Fred".
Personen:
Snaporaz Marcello Mastroianni
Katzone Ettore Manni
Frau im Zug Bernice Stegers
Snaporaz Frau Anna Prucnal
Tänzerin Donatella Donatella Damiani
Mädchen Iole Silvani
Onlio Fiammerra Baralla
und andere

Regie: Federico Fellini
Musik: Luis Enriquez Bacalov
Kamera: Giuseppe Rotunno
Drehbuch: Federico Fellini, Bernardino Zapponi
Laufzeit: 134 Min.

www.daserste.de/fellini
www.daserste.de/fellini/sendung_dyn~film,pb9h8r2wz14gaawn~cm.asp

( La citta delle donne )

Regie: Federico Fellini (Das süße Leben,  Fellinis Roma) F/IT 1979




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