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Göttervögel - Galgenvögel

Geschichten von Kolkrabe & Co.

Stand: 26.02.2003
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  deutsch  Farbe: Farbe
  Aufnahmestatus: gewünscht        Di, 25.02.2003 20:15    WDR   ( BR © )     45 Min.       iFN: 2594

Thema: Vögel
Dokumentation Tiere

Um den Kolkraben ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen. Wohl jeder kennt Wilhelm Buschs "Hans Huckebein" oder die Fabel von Fuchs und Rabe. Das Verhältnis des Menschen zum Kolkraben war aber stets zwiespältig. Faszination und Abscheu gegenüber den schwarzen Vögeln waren stets zwei Seiten einer Medaille. Keine Hexe kam ohne Rabe aus. Als Galgenvogel war er verschrien, weil man den Aasfresser auf Schlachtfeldern als Leichenfledderer beobachten konnte.
Erzählt von Jan Haft und Christian Roth
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Es ist die Zeit vor Neujahr. Der Schnee knirscht unter den Hufen des schweren Pferdes. Auf seinem Rücken sitzt der germanische Jäger Wotan mit grimmigem Blick; er ist auf der Jagd nach dem ungeheuren Eber Gullinborsti. In seinem Geleit zwei Wölfe und seine wichtigsten Verbündeten: die Raben "Hugin" und "Munin"...
In der Morgendämmerung sendet Wotan die beiden Raben als Kundschafter aus, um durch alle Welten zu fliegen. Hugin ("Gedanke") und Munin ("Gedächtnis") setzen sich nach ihrer Rückkehr auf seine Schultern und flüstern ihm alle Begebenheiten, die sie gesehen und gehört haben ins Ohr...

Einst hemmungslos verfolgt sind die Kolkraben in weiten Teilen Deutschlands verschwunden. Die Alpen waren ihr wichtigstes Rückzugsgebiet. Vor fantastischer Kulisse lassen sich hier damals wie heute die beeindruckenden Flugspiele eines Rabenpaares mit seinen Jungvögeln beobachten. Mancherorts, etwa in Brandenburg, feiert der Götter- und Galgenvogel heute ein Comeback.

Heute plündern die größten heimischen Singvögel eher Mülldeponien und es kann schon vorkommen, dass ein schlafender Alpenbauer um seine Brotzeit gebracht wird. Faszinierend ist schon die Naturgeschichte des Kolkraben: Raben leben in Einehe und heiraten erst mit fünf Jahren. Ihre Balz gehört zu den beeindruckendsten Schauspielen in der europäischen Vogelwelt: Senkrecht- und steile Sturzflüge begleitet von knarrenden und glockentönenden Rufen.

In der heimischen Natur gibt es aber noch eine ganze Reihe andere, interessante Rabenverwandte. Raben- und Saatkrähe etwa, die von vielen Menschen als Plage empfunden werden. Der Eichelhäher, der sich seinen eigenen Wald pflanzt, die "diebische" Elster und ihre kaum bekannte Verwandte, die Blauelster. Rabenvögel gelten gemeinhin als intelligent. Aber die rotschnabelige Alpenkrähe konnte sich nicht anpassen und ist bei uns ausgestorben, während ihre Schwester mit dem gelben Schnabel, die Alpendohle, Bergwanderer anbettelt oder die Schulhöfe nach weggeworfenen Pausenbroten absucht. Selbst der wohl schlaueste Rabenvogel, der Kolkrabe, tut sich schwer, unser Land wieder zu besiedeln. Was ist also dran am schlauen Raben? Der Film ergründet unsere Faszination und Abscheu und geht der Frage nach, ob die schwarzen Gesellen wirklich intelligent sind.

aus: www.nautilusfilm.de/film_raben.htm

Bild 2: Alpendohlen erkennt man gut an ihrem gelben Schnabel.

Bild 3: Flugkünste eines Kolkraben

D 2002




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