Band 225: Film 4 3sat Do, 08.06.2000 16:15 45 Min.
Aufnahmestatus: gewünscht
deutsch
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iFN: 601
Thema: Archäologie
Schliemanns Schatz des Priamos
Die Wiederentdeckung einer archäologischen Sensation
Dokumentation
Am 15. April 1996 wurde im Puschkin-Museum in Moskau ein "Schatz" präsentiert, der mehr als fünfzig Jahre unter den Wissenschaftern als verschollen gegolten hatte: Schliemanns Schatz des Priamos. Daß
amerikanische Geheimdienstkreise bereits am 10. April 1946 davon in Kenntnis gesetzt wurden, daß ein Teil der Schliemann-Sammlung aus Berlin nach Leningrad gebracht worden waren, blieb weitgehend unbekannt. Dr. Klaus Goldmann vom Museum für Vor- und Frühgeschichte in Berlin hatte schon seit Jahrzehnten die verschiedensten Fährten aufgenommen - ohne Erfolg. Zwei russische Kunsthistoriker spürten schließlich in Moskau Dokumente auf, mit denen das Schicksal der kostbarsten Sammlungsbestände des Berliner Museums, darunter der Schliemann-Sammlung, nachvollziehbar wurde.
Ein Film von Elli Kriesch.
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Schliemann hatte den sogenannten "Schatz des Priamos" 1873 in Troja entdeckt und heimlich aus der Türkei geschmuggelt. Nach einem Prozeß in Athen 1874 wurde er zur Zahlung von 10.000 Goldfrancs verurteilt. Er überwies aber 50.000 Goldfrancs an das Museum in Istanbul und später wurde ihm auch wieder die Grabungsgenehmigung in Troja erteilt. Schließlich vermachte er seine Troja-Sammlung "dem deutschen Volk zu ewigem Besitze und ungetrennter Aufbewahrung in der Reichshauptstadt als Geschenk". Erst kurz vor seinem Tod wurde Schliemann bewußt, daß die Pretiosen nicht aus der Zeit stammen konnten, als der legendäre Priamos nach den Erzählungen des Homer angeblich in Troja regierte. Schliemann war auf eine Kultur gestoßen, nämlich die der frühen Bronzezeit, von der man im vorigen Jahrhundert wenig wußte. An der Nahtstelle zu Europa entwickelte sich Troja im dritten Jahrtausend vor Christus im internationalen Metallhandel zu einer blühenden Metropole. Das goldene Geschmeide und die zeitlos schönen Goldgefäße sind deshalb auch Zeugnisse einer hochstehenden Kultur und Hinterlassenschaften einer Gesellschaft, die wahrscheinlich im Metallhandel reich und mächtig geworden war.
Videobandbelegung Band 225 VHS-PAL/Secam
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