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Videoband Gold 98

Stand: 25.01.2001
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Videoband Gold 98: Film 1    Zähler: (1 -  4850)    RTL       101/130 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 446  

Dave

Politkomödie

Was passiert, wenn ein Doppelgänger des amerikanischen Präsidenten das Original ersetzt.
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Dave Kovic sieht dem amerikanischen Präsidenten zum Verwechseln ähnlich, und gerade das schätzt der Stabschef des Weissen Hauses. Denn als der richtige Präsident ins Koma fällt, sieht der Stabschef seine Stunde gekommen und setzt Dave als seine Polit-Marionette ein. 'Dave' ist eine hervorragende Verwechslungskomödie mit politischen Seitenhieben, inszeniert von Ivan Reitman, mit Kevin Kline und Sigourney Weaver.

Für Dave Kovic (Kevin Kline) gibt es nichts Schöneres im Leben als das glückliche Strahlen eines Menschen, dem er gerade einen Job verschafft hat. Doch schon bald hat der engagierte Arbeitsvermittler selbst eine neue Stelle, von der er nur träumen konnte: Er wird Präsident der USA – oder besser gesagt dessen Doppelgänger. In brenzligen Situationen oder bei Anlässen minderer Wichtigkeit zieht es das Weisse Haus vor, ein Ebenbild des Präsidenten auftreten zu lassen. Als der echte Führer der freien Welt bei ausserehelichen Aktivitäten einenHirnschlag erleidet, wird Daves Temporäreinsatz zur Vollzeitstelle. Das nötige Know How verpasst ihm der intrigante Stabschef des Weissen Hauses, Bob Alexander (Frank Langella), der nur auf eine Gelegenheit wartet, die Macht an sich zu reissen und sich zum neuen Präsidenten wählen zu lassen. Bob Alexander hat aber die Rechnung ohne Dave gemacht, der die Gelegenheit beim Schopf packt und in seiner Legislaturperiode möglichst soziale Werke tun will. Sehr zur Freude der First Lady (Sigourney Weaver), die ihren einst so gehässigen Gatten nicht wiedererkennt.

Die Zeiten, als die Würde des US-Präsidenten als unantastbar galt, sind spätestens seit Nixons Watergate-Skandal vorbei. In seiner Komödie 'Dave' spart Regisseur Ivan Reitman denn auch nicht mit politischen Seitenhieben, besonders gegen die Republikaner. Der mit Filmen wie 'Ghostbusters' und 'Twins' bekannt gewordene Reitman scharte für seinen bisher subtilsten Film nicht einfach nur grosse Namen um sich, sondern Stars, mit denen er schon früher zusammengearbeitet hat. So trat Sigourney Weaver bereits 1984 in Reitmans 'Ghostbusters' auf. Frank Langella, der einst als 'Dracula' für Aufsehen sorgte, mischte in Reitmans Schwangerschafts-Komödie 'Junior' mit, deren Star Arnold Schwarzenegger wiederum in 'Dave' einen kurzen Cameo-Auftritt hat. Oscargewinner Kevin Kline ('A Fish Called Wanda') zeigte in 'Dave' erstmals sein Flair für Doppelrollen; in 'Fierce Creatures' verblüffte er erneut als fieser Vater und als depperter Sohn. Charles Grodin, Hauptdarsteller von Reitmans 'Beethoven', gibt sich in einer kleinen, aber feinen Nebenrolle ebenfalls die Ehre. Ein besonderes Zückerchen für Filmfans ist die Darbietung von Ving Rhames als Bodyguard Duane. Rhames, damals noch mit Haaren auf dem Kopf, zählt seit 'Pulp Fiction' und 'Con Air' zu den gefragsten schwarzen Schauspielern Hollywoods.

Produktion: USA 1993. Regie: Ivan Reitman. Drehbuch: Gary Ross. Kamera: Adam Greenberg, Schnitt: Sheldon Kahn, Musik: James Newton Howard. Darsteller: Kevin Kline (Dave Kovic/ Präsident Mitchell), Sigourney Weaver (Mrs. Ellen Mitchell), Frank Langella (Bob Alexander), Ving Rhames (Duane Stevenson), Ben Kingsley (Vizepräsident Nance), und in eigener Person: Arnold Schwarzenegger, Larry King u.a. Deutsche Synchronfassung in Stereo.


Daten zu Beteiligten / Genannten:

('Dave')

Regie: Ivan Reitman     USA 1993


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Videoband Gold 98: Film 2    Zähler: (1 -  2260)    ZDF     Mo, 06.11.2000 22:15    95 Min.   
   Ton: stereo deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 1183  

Wag the Dog - Ein hundsgemeiner Trick

Politsatire

Ein cleverer Marketing-Experte hält Politiker und Medien zum Narren, indem er einen fiktiven "Krieg" inszeniert, um die Weltöffentlichkeit von den Sex-Praktiken des US-Präsidenten abzulenken. Ähnlichkeiten zu Bill Clintons Lewinsky-Affäre sind nicht nur nahe liegend, sondern unvermeidlich.
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"Warum wackelt ein Hund mit dem Schwanz? Weil der Hund schlauer ist als sein Schwanz. Wäre der Schwanz schlauer, würde er mit dem Hund wackeln."

In seiner preisgekrönten Kino-Komödie "Wag the Dog - Ein hundsgemeiner Trick" lässt Regisseur Barry Levinson ("Rain Man") den Schwanz ausgiebig mit dem Hund wackeln. Im Klartext: Ein cleverer Marketing-Experte hält Politiker und Medien zum Narren, indem er einen fiktiven Krieg inszeniert, um die Weltöffentlichkeit von den Sex-Praktiken des US-Präsidenten abzulenken. Ähnlichkeiten zu Bill Clintons Lewinsky-Affäre sind nicht nur naheliegend, sondern unvermeidlich. Das ZDF präsentiert die hintersinnige Polit-Satire aus dem Jahr 1997 als cineastisches Begleitprogramm zu den amerikanischen Präsidentschaftswahlen. In den Hauptrollen: Robert DeNiro, Dustin Hoffman, Anne Heche und Woody Harrelson.

Die Wirklichkeit ist ein Spezialeffekt und Politik ein Teil des Showgeschäfts

Panik im Weißen Haus: Nur wenige Tage verbleiben dem US-Präsidenten bis zur erhofften Wiederwahl - und ausgerechnet jetzt wird der sicher geglaubte Sieg von einem peinlichen Sex-Skandal gefährdet.
Der mächtigste Mann der Welt soll eine minderjährige Praktikantin im Oval Office unsittlich berührt haben. Um die drohende Medien-Schlammschlacht zu verhindern, ruft der Beraterstab einen Mann nach Washington, der sein Handwerk versteht: Conrad Brean (Robert DeNiro) ist ein Spin Doctor der Spitzenklasse; schon manches Mal hat sich der gewiefte Publicity-Spezialist in heiklen Situationen als findiger Krisenmanager erwiesen. Auch jetzt hat Brean die zündende Idee: Presse und Öffentlichkeit müssen von der Intimsphäre des Präsidenten abgelenkt werden. Und was ist dafür besser geeignet als ein kleiner Krieg?

Zum Beispiel ein Krieg in Albanien. Warum Albanien? Warum nicht, meint Conrad Brean: Man muss der Welt nur die richtigen Bilder liefern, dann wird auch das Unglaubliche sofort "real". Die Wirklichkeit ist ein Spezialeffekt und Politik ein Teil des Showgeschäfts!

Marketing-Krieg par excellence

Also reist Brean zusammen mit der Präsidenten-Beraterin Winifred Ames (Anne Heche) dorthin, wo man sich mit der Manipulation von Bildern am besten auskennt: nach Hollywood. Der bekannte Fimproduzent Stanley Motss (Dustin Hoffman) wird angeheuert, den fiktiven Konflikt möglichst glaubhaft auf die Fernsehschirme zu bringen.
Über Nacht hämmert Motss einen Marketing-Krieg par excellence ins Kabelnetz. Der Trick funktioniert, gebannt verfolgt die Welt die getürkten Nachrichtenberichte von einer militärischen Intervention der USA, und die beiden Fälscher hinter den Kulissen ersinnen täglich neue Facetten einer Farce, die sich schon bald verselbständigt hat.

Ein Held muss her!

Aber was geschieht, wenn das "Drehbuch" des Albanien-Krieges durchgespielt ist und ein Waffenstillstand droht? Motss hat die rettende Idee: Ein Held muss her! Ein guter, amerikanischer Junge, den man dem Publikum als heroische Identifikationsfigur verkaufen kann. Einer, der sich wie einst Rambo durchs feindliche Hinterland in die Freiheit kämpfen musste. Bald ist der "Darsteller" für diese Rolle gefunden: Sgt. William Schumann (Woody Harrelson), ebenso muskulös wie tumb, passt genau ins Klischee.
Sehnsüchtig erwartet die Nation die Heimkehr ihres Army-Helden - nicht ahnend, dass Schumann in Wirklichkeit ein nonnenschändender Psychopath ist. Dem Erfolg der Kampagne scheint nichts mehr im Wege zu stehen, die Einschaltquoten steigen, die Popularitätswerte des Präsidenten schnellen in ungeahnte Höhen, für seine Sex-Affäre interessiert sich niemand mehr.

Doch dann sieht sich Conrad Brean vor ein letztes Problem gestellt: Stanley Motss kann es nicht länger ertragen, dass sein Name nicht im Vorspann dieser genialen Produktion auftaucht. Motss will endlich auch in der Öffentlichkeit den verdienten Ruhm für seine Inszenierung ernten. Klar, dass Brean und seine Kollegen von FBI, CIA und Pentagon für solche branchenüblichen Eitelkeiten kein Verständnis haben ...

Dass zuweilen das Leben die Kunst imitiert

Kaum zu glauben, aber wahr: Der Film "Wag The Dog" entstand nicht nach, sondern vor der Lewinsky-Affäre, die Präsident Bill Clinton beinahe Kopf und Kragen kostete. Eine nahezu prophetische Vorausahnung also - und ein hintersinniges Beispiel dafür, dass zuweilen das Leben die Kunst imitiert. Als Regisseur Barry Levinson und seine Crew im Januar 1997 mit den Dreharbeiten begannen, ahnten sie noch nicht, dass ihr Projekt später eine derartige Brisanz entwickeln sollte.
Keine spektakuläre Mainstream-Produktion hatten die Macher im Sinn, sondern, wie Levinson bekannte, eine kleine, "kamikazehafte" Polit-Satire abseits der ausgetretenen Pfade des trägen und konservativen Hollywood-Systems. Die mit dem Regisseur befreundeten Superstars Robert DeNiro, Dustin Hoffman, Anne Heche und Woody Harrelson arbeiteten für niedrige Gagen. Mit einem relativ geringen Budget von "nur" 15 Millionen Dollar und in einer rekordverdächtigen Zeit von lediglich 29 Drehtagen wurde der Film fertiggestellt.

Für die cineastisch und politisch interessierten Zuschauer

Als "Wag the Dog" Weihnachten 1997 in die amerikanischen Kinos kam, hielt sich der Erfolg zunächst in Grenzen - erwartungsgemäß, denn der Film war ja nicht für ein Massenpublikum konzipiert, sondern richtete sich vor allem an die cineastisch und politisch interessierten Zuschauer. Doch schon bei seiner europäischen Premiere bei den Berliner Filmfestspielen 1998 (wo Barry Levinson als Spezialpreis der Jury einen "Silbernen Bären" entgegen nehmen durfte) war aus dem bescheidenen "Kunstfilm" ein Kino-Event geworden: "Wag the Dog" erwies sich als ebenso bissiger wie geistreicher Kommentar zu Bill Clintons "Monica-Gate", und der wenig später erfolgte US-Militärschlag gegen den Irak erschien wie die makabre "Real-Version" des getürkten Albanien-Krieges, den der fiktive Präsident im Film als Ablenkungsmanöver inszenieren lässt.
"Wackelt Bill Clinton mit dem Hund?" hieß es plötzlich in den amerikanischen Medien. "Das ist doch nur ein Film," ließ Barry Levinson verlauten. Umsonst, die Lawine war losgetreten, Presse und Publikum amüsierten sich über den Zusammenprall von Fiktion und Wirklichkeit. Der Filmtitel wurde in den USA zum geflügelten Wort - und die Verkaufszahlen für die Video-Kassette von "Wag the Dog" schnellten während des Amtsenthebungsverfahrens, dem sich Clinton unterziehen musste, um 50 Prozent in die Höhe.

Pressestimmen

"Barry Levinson reiht mit diesem Film ein weiteres Juwel in sein eindrucksvolles Gesamtwerk ein. Ein intelligentes Drehbuch liefert den beiden Superstars DeNiro und Hoffman die Bühne für ein Feuerwerk an brillanten Dialogen. Ihre Spiellust ist geradezu spürbar. Eine vernichtende Satire, die die Glaubwürdigkeit von Politik und Medien in Frage stellt."
(Filmbewertungsstelle)
"Die intelligenteste und unterhaltsamste Politsatire der letzten Jahre." (Filmecho/Filmwoche)

"Wenn Schürzen gejagt werden, zumal im Weißen Haus, entsteht schmutzige Wäsche, und die wird von den Medien gewaschen. In 'Wag the Dog' geschieht dies im Schleudergang, und dessen Turbulenzen bringen den Film auf Touren." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Internet-Links
ZDF.online ist für den Inhalt nicht verantwortlich.

Wag the Dog
www.wag-the-dog.com/index.html
Offizielle Homepage "Wag The Dog" (englisch)

Whitehouse
www.whitehouse.gov
Homepage des Weißen Hauses in Washington (englisch)

Cinema
www.cinema.de/archiv/portraet/9804/deniro/deniro.html
Porträt Robert DeNiro

Tages-Anzeiger
www.tages-anzeiger.ch/archiv/98april/980430/15401.HTM
"Hollywood - Im Bett mit Clinton?": Kino und Politik in den USA

Landeszentrale für politische Bildung NRW
www.lzpb.nrw.de/wahlen/HTML/AKTUELL/VORTRAGKOCKS.HTM
Was ist ein "Spin Doctor"?

Jungle World
www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/36/03a.htm
Interview mit einem deutschen "Spin Doctor"

www.zdf.de/unterhaltung/41682/index.html

('Wag The Dog')

Regie: Barry Levinson     USA 1997




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